Wie in einigen wenigen S-Bahnen soll es auch in den Expressbussen der Region kostenloses WLAN geben. Foto: Niess

Am 11. Dezember geht es los. Dann starten die Relex-Busse des Regionalverbands. Jetzt ist auch entschieden, welches Unternehmen die drei Linien betreibt.

Suttgart - Das neue Busangebot des Verbands Region Stuttgart nimmt langsam Gestalt an. Der Verkehrsausschuss hat jetzt entschieden, wer die drei Linien fahren wird: Den Zuschlag erhielt die Firma Schlienz Tours aus Kernen (Rems-Murr-Kreis), die sich gegen sieben weitere Bieter mit insgesamt elf Unternehmen durchsetzte. „Das war qualitativ und wirtschaftlich das beste Angebot“, sagte der Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU).

Die Relex genannten Linien starten am 11. Dezember 2016 und verkehren zwischen Leonberg und dem Flughafen (X60), Kirchheim/Teck und dem Flughafen (X10) sowie Waiblingen und Esslingen (X20). Die Gesamtkosten der drei Linien werden jährlich 2,1 Millionen Euro betragen.

Damit wurde das optimistische Szenario des Regionalverbands nochmals um 200 000 Euro unterboten. „Für den Verband ist das ein erfreuliches und finanziell gutes Ergebnis“, sagte Bopp. Wie viel die Region für den Betrieb wirklich zuschießen muss, steht noch nicht fest. Dies hängt von der Höhe der Fahrgeldeinnahmen ab, die an die Region und nicht an das Unternehmen fließen. Der Regionalpräsident zeigte sich auch erfreut darüber, dass sich in Schlienz Tours eine in der Region beheimatete Firma durchsetzte – dem Vernehmen nach auch gegen Großunternehmen von außerhalb der Region. Der Vertrag, der fünf Jahre mit einer Verlängerungsoption läuft, wird im Mai unterzeichnet. Zunächst freilich muss abgewartet werden, ob einer der unterlegenen Bieter Widerspruch einlegt.

Schlienz wird für die Strecken 13 Fahrzeuge kaufen. Die abgasarmen Euro-6-Fahrzeuge sind mit WLAN, USB-Steckdosen und Gepäckfächern ausgestattet. Sie fahren in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6.30 und 8.30 sowie 15.30 und 17.30 Uhr alle 30 Minuten, sonst von 5 bis 24 Uhr im Stundentakt. Samstags verkehren sie von 6 Uhr an, sonntags von 7 Uhr an. Angebot und Fahrpreise sind ins VVS-System integriert. Mit den Expressbussen will die Region Lücken im Nahverkehr schließen und neue attraktive Verbindungen zwischen S-Bahn-Stationen anbieten, die auf der Schiene lange Fahrtzeiten benötigen.

Die Busse halten nur an wichtigen Punkten und sollen über Bevorrechtigungen den Nachteil wettmachen, dass sie teilweise stauträchtige Straßen benutzen. Aus ursprünglich elf möglichen Linien sind drei Strecken ausgewählt worden. Ein größeres Angebot lehnten die Regionalräte wegen des finanziellen Risikos zunächst ab.

Im ÖPNV-Pakt aus dem Jahr 2014 war dem Regionalverband der Betrieb von Expressbussen zugesprochen werden. „Wir haben diesen Teil jetzt umgesetzt“, sagte Bopp. Ziel des Konzepts ist es, den Nahverkehr in der Region Stuttgart auszubauen.