Von der Endhaltestelle Fasanenhof aus fährt die U 6 schon Ende 2016 zum Flughafen und zur Messe, Foto: Norbert J. Leven

Filderstadt und L.-E. freuen sich über Finanzzusagen des Landes für den Ausbau der Stadtbahn und S-Bahn.

Filder - Sowohl aus Sicht der Einwohner als auch aus der Perspektive der Stadtverwaltung „ist dies eine gute Nachricht“, kommentiert Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk die Entscheidung der Landesregierung, den Ausbau der Stadtbahn vom Fasanenhof zum Flughafen und die Verlängerung der S-Bahn von Bernhausen nach Neuhausen mit insgesamt 29 Millionen Euro zu unterstützen. „Jede zusätzliche Anbindung von Flughafen und Messe an den Schienennahverkehr trägt zur Entlastung von Straßen bei“, sagt Klenk. Der OB deutet auf Nachfrage an, dass sich die Stadt unter bestimmten Voraussetzungen an den Investitionskosten für die Verlängerung der U 6 beteiligen wird. Dazu zählt für ihn auch der zeitgleiche Bau einer Station auf Höhe der Stadionstraße in Echterdingen. Als „untrennbar verbunden“ bezeichnet Klenk die Unterstützung aus Stuttgart beim Ausbau der Linie U 5 bis zur Markomannenstraße in Leinfelden. „Die Signale für diesen Ausbau haben sich mit der Entscheidung der Landesregierung verbessert“, sagt der OB.

Was finanziell auf die Große Kreisstadt zukommen wird, sei ihm noch nicht bekannt. Gespräche über eine Finanzierungsvereinbarung hätten zwar begonnen. Er rechne jedoch nicht mehr mit einem Abschluss in diesem Jahr. Einigkeit besteht offenbar inzwischen darüber, dass sich L.-E. erst dann an den Betriebskosten der Stadtbahnlinie U 6 beteiligen muss, wenn es mit dem gemeinsam mit der Landeshauptstadt geplanten Gewerbepark Echterdingen-Ost es einen Nutzen gibt.

Breite Mehrheit

Positiv wird auch in Filderstadt die Finanzzusage für die Schienenprojekte aufgenommen. Den Technischen Bürgermeister Reinhard Molt freut es, dass die grün-rote Landesregierung hinter der Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen steht, für die es in Filderstadt eine „sehr breite Mehrheit“ gebe, wie er sagt.

Molt hofft auf eine schnelle Umsetzung des Projekts und rechnet bald mit einer Einladung zu Gesprächen mit dem Verband Region Stuttgart, dem Betreiber der S-Bahn. Dann müsse man über den Kostenverteilungsschlüssel reden, meint der Bürgermeister. Er geht von einem „deutlichen Millionenbetrag“ aus, der auf die Stadt Filderstadt zukommen wird.

Trasse folgt der Filderbahn

Nach einer ersten Studie soll die Bahntrasse weitgehend der früheren Strecke der Filderbahn folgen. Dort sieht Molt einige neuralgische Punkte: die Verlängerung des Tunnels in Bernhausen, die Bauarbeiten im Gewerbegebiet Köller in Sielmingen und die Querung des Geländes der Firma Thyssen auf Neuhausener Gemarkung.

Wie Molt betont, hängen die beiden Schienenprojekte auf den Fildern, deren Gesamtkosten auf 200 Millionen beziffert werden, zusammen. „Die U 6 profitiert von der Speisung der S 2 am Schnittpunkt Flughafen und umgekehrt“, sagt er über die Wirtschaftlichkeit beider Linien.