In Gaza-Stadt sind die Menschen in großer Gefahr. Foto: dpa

US-Außenminister Kerrys Vorschlag einer mehrtägigen Waffenruhe haben Israel und Hamas abgelehnt. Auf eine zwölfstündige Feuerpause konnten sich die Konfliktparteien aber einigen. Es ist ein kurzes Aufatmen für die Zivilbevölkerung.

US-Außenminister Kerrys Vorschlag einer mehrtägigen Waffenruhe haben Israel und Hamas abgelehnt. Auf eine zwölfstündige Feuerpause konnten sich die Konfliktparteien aber einigen. Es ist ein kurzes Aufatmen für die Zivilbevölkerung.

Tel Aviv/Gaza-Stadt - Im Gaza-Krieg ist am Samstagmorgen eine zwölfstündige Feuerpause in Kraft getreten. Israel und die militant-islamische Hamas hatten sich am Vortag darauf geeinigt.

Nach weiteren Angaben des israelischen Militärs würden während dieser Zeit die Aktivitäten zur Lokalisierung und Zerstörung von Tunnel der Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Falls die "Terroristen" diese Zeit benutzen würden, um israelische Militärangehörige anzugreifen oder auf israelische Zivilisten zu schießen, werde die Armee dies beantworten, hieß es in der Ankündigung weiter. Die Zivilisten in Gaza, die aufgefordert worden seien, ihre Häuser zu verlassen, sollten nicht nicht zurückkehren, warnte das Militär.

Hilfsorganisationen leisten humanitäre Hilfe

Die Feuerpause habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu US-Außenminister John Kerry und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zugesagt, sagte ein hoher israelischer Beamter der Zeitung "Haaretz". Während der Waffenruhe solle sich die Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln und Wasser versorgen können. Die Krankenhäuser könnten ihre Medikamentenvorräte aufstocken und die Internationalen Hilfsorganisationen humanitäre Hilfe leisten.

Die Bemühungen um eine dauerhafte Waffenruhe gehen am Samstag in Paris weiter, erklärte Kerry am Freitagabend bei einer Pressekonferenz in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Die französische Nachrichtenagentur AFP sprach unter Berufung auf Diplomatenkreise von einem hochrangigen Treffen.

Die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Konflikt stieg auf 865, darunter 208 Kinder und 82 Frauen, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Mehr als 5700 Menschen wurden den Angaben zufolge in den vergangenen zweieinhalb Wochen verletzt, darunter 1779 Kinder und 1112 Frauen.

Auf israelischer Seite erhöhte sich die Zahl der getöteten Soldaten auf 37, wie die Armee mitteilte. Auch drei Zivilisten starben. Israel hatte nach andauerndem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen am 8. Juli eine Offensive gegen die radikal-islamische Hamas in dem Palästinensergebiet begonnen.

Mehrtägige Feuerpause abgelehnt

Zum Stand der Verhandlungen über eine mehrtägige Feuerpause sagte Kerry, es gebe weiterhin Differenzen über den Rahmenplan. Nach seinen Vorstellungen sollen die Kämpfe ab Sonntag zunächst für sieben Tage eingestellt werden. Die Zeit soll für Gespräche über eine längerfristige Friedenslösung genutzt werden, wie "Haaretz" berichtete.

Israel dürfte demnach in dem Zeitraum weiterhin Tunnel im Gazastreifen zerstören, die die Hamas für Angriffe auf Israel oder andere militärische Zwecke gebaut hat.

Israel lehnt laut Medien diesen Vorschlag Kerrys in der gegenwärtigen Form ab. Das berichtete "haaretz.com" unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. Die Diskussionen über eine Nachbesserung des Vorschlags würden aber weitergehen, hieß es. Auch die militanten Palästinenser in Gaza prüften den Vorschlag der USA, reagierten zunächst aber offiziell nicht darauf.