Die Feuerwehr fordert von der Politik eine Stärkung des Ehrenamts. Innenministerium und Gemeindetag signalisieren Gesprächsbereitschaft Foto: Max Kovalenko

Der Landesfeuerwehrverband fordert in einem Strategiepapier mehr Unterstützung für ehrenamtliche Retter durch die Politik. Jetzt kommen die ersten Gesprächsangebote.

Stuttgart - Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg fordert in einem Strategiepapier mehr Unterstützung der Ehrenamtlichen durch die Politik. Mehrere der Adressaten haben am Donnerstag positiv auf diesen Schritt reagiert. Innenminister Reinhold Gall sagte: „Ich begrüße es angesichts des demografischen Wandels, dass der Verband einen neuen Vorstoß zur Stärkung des Ehrenamts präsentiert hat.“ Man werde darüber miteinander ins Gespräch kommen – auch „wenn die Vorschläge teilweise rechtlich nicht umsetzbar sind und sich größtenteils direkt an die Kommunen als Träger der Feuerwehren richten“.

Die Freiwilligen Feuerwehren im Land tun sich laut Verband immer schwerer bei der Nachwuchsgewinnung und können immer häufiger durch die berufliche Belastung vieler Aktiver tagsüber kaum noch genug Einsatzkräfte zusammenbringen. Der Innenminister sieht die Lage insgesamt dennoch entspannt. Vielen Wehren gelinge es, Mädchen und Frauen zu gewinnen. Auch „der Migrantenanteil steigt erfreulicherweise“. Das Ministerium habe die Feuerwehren bereits in den vergangenen Jahren „bei der Gewinnung zusätzlicher Kräfte voll unterstützt“, so Gall.

Auch beim Gemeindetag Baden-Württemberg ist das Strategiepapier angekommen. „Der Feuerwehrverband hat völlig Recht damit, auf die Situation der Ehrenamtlichen aufmerksam zu machen“, sagt Sprecherin Kristina Fabijancic-Müller. Der Gemeindetag halte die Zukunftssicherung der Feuerwehr über das Ehrenamt für ein wichtiges Thema, über das man rechtzeitig sprechen müsse. „Wir verstehen das Strategiepapier als Impuls, den Dialog, in dem wir uns ohnehin befinden, in dieser Richtung weiterzuführen“, so die Sprecherin. Ziele müsse es sein, dass Politik und Feuerwehr die Rahmenbedingungen für die Retter gemeinsam so gestalten, „dass sie zukunftsfähig, nachhaltig und bezahlbar sind“.