Rolf Linkohr ist tot. Foto: Kraufmann

Trauer um Rolf Linkohr: Der langjährige Europa-Abgeordnete und Kreischef der Stuttgarter SPD ist im Alter von 75 Jahren gestorben.

Stuttgart - Er war ein Europaparlamentarier der ersten Stunde – und das politische Zusammenwachsen des Kontinents war ihm zeitlebens eine Herzensangelegenheit: Der SPD-Politiker Rolf Linkohr ist am Donnerstag im Alter von 75 Jahren gestorben. Der promovierte Physiker war von 1979 bis 2004 Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 1977 bis 1982 war der gebürtige Stuttgarter, der in Uhlbach lebte, Kreisvorsitzender seiner Partei, in die er 1964 eintrat. Danach war er zunächst bei den Jusos politisch aktiv.

Der Energieexperte, der sich auch im Konflikt zu seiner Partei aus Überzeugung für die Kernkraft aussprach, machte sich in Brüssel und Straßburg wegen seines hohen Sachverstands als Naturwissenschaftler und seinen Sprachkenntnissen einen Namen. „Er war weit über die Parteigrenzen hinweg hoch anerkannt“, würdigte die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier den Verstorbenen, „er brannte wie kaum ein anderer für die Idee eines vereinten Europa. Wir werden ihn und seine Ratschläge gerade in diesen bewegten Zeiten sehr vermissen.“

Linkohr war nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament Sonderberater des EU-Kommissars für Energie und Direktor der Energie-Denkfabrik Centre for European Energy Strategy in Brüssel. Er ist Offizier der Ehrenlegion und Träger des Ordens „Al Mérito de Chile: Gran Cruz“.