Wladimir Putin kritisiert, dass sich die Politik in den Sport einmischt. Foto: dpa

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat nach der Veröffentlichung des McLaren-Reports reagiert: Er suspendierte Offizielle vorläufig, die laut des Berichts an der umfassenden Manipulation beteiligt waren.

Moskau - Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat nach der Veröffentlichung des McLaren-Reports zu jahrelangem systematischem Doping im eigenen Land mit der vorläufigen Suspendierung von Offiziellen reagiert, die laut des Berichts an der umfassenden Manipulation beteiligt waren. Dies gab der Kreml bekannt, ohne allerdings Namen zu nennen.

Putin beklagte aber mit Verweis auf den Olympia-Boykott 1980 in Moskau, dass die aktuelle Situation ein gefährlicher Rückfall von politischer Einmischung in den Sport sei. Die Anschuldigungen gegen russische Athleten basierten aus seiner Sicht zudem auf Beweisen, die von einer Person mit miserabler Reputation stammten. Der sportbegeisterte Staatschef machte deutlich, dass Russland die Bedeutung der olympischen Bewegung verstehe und die olympischen Werte teile. Laut Putin habe Russland immer eine eindeutige Haltung gehabt: Es ist kein Platz für Doping im Sport. Der abschließende Bericht des kanadischen Juristen Richard McLaren, der am Montag von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada in Toronto veröffentlich wurde, spricht eine andere Sprache.

Doping unter Mithilfe des Sportministeriums

So gilt es als erwiesen, dass im Zeitraum zwischen Ende 2011 und August 2015 Doping in Russland unter Mithilfe des Sportministeriums und des staatlichen Geheimdienstes FSB Doping „gelenkt, kontrolliert und überwacht“ wurde. Russland droht nach den neuesten Enthüllungen mehr denn je der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August). Gleiches gilt für die Paralympics vom 7. bis 18. September an gleicher Stätte. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit seinem deutschen Präsidenten Thomas Bach will am Dienstag erste Entscheidungen treffen.