Fahrten mit Pferdekutschen seien ein unkalkulierbares Risiko, sagt Peta. Foto: dpa

Am Sonntag ist im Kreis Ludwigsburg ein Kutscher tödlich verunglückt – jetzt fordert Peta den Landrat auf, ein Verbot von Pferdekutschen zu prüfen. Das Risiko sei unkalkulierbar, sagen die Tierschützer. Das Landratsamt reagiert zurückhaltend.

Kreis Ludwigsburg - Weil am Sonntag zwischen Möglingen und Asperg ein 79 Jahre alter Mann bei einem Kutschenunfall ums Leben gekommen ist, hat sich die Tierrechtsorganisation Peta an den Ludwigsburger Landrat Rainer Haas gewandt. Die Tierschützer fordern den Politiker auf, „zum Schutz von Mensch und Tier“ ein Verbot von Pferdekutschen im Kreis Ludwigsburg zu prüfen. „Erneut hat sich gezeigt, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind, denn Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, sagt der Peta-Referent Peter Höffken. Weil die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags oder eine Knautschzone verfügten, sei die Gefahr von schweren Unfällen hoch. „Die einzige Lösung ist deshalb ein Verbot.“

Nach Angaben von Peta wurden im vergangenen Jahr bundesweit bei mindestens 51 Kutschenunfällen vier Menschen getötet und 114 Fahrgäste teils schwer verletzt. Vor dem Unfall am Sonntag hatte das Pferd plötzlich zu scheuen begonnen, woraufhin die Kutsche mitsamt dem 79-jährigen Kutscher umstürzte.

Das Ludwigsburger Landratsamt hat am Mittwoch bestätigt, das Schreiben von Peta erhalten zu haben. Das Problem könne unter verkehrsrechtlichen, ordnungsrechtlichen und tierschutzrechtlichen Aspekten betrachtet werden, erklärt die Behörde. „Auf den ersten Blick sehen wir keinen Anlass, ein Verbot einzuführen. Aber wir werden die Bitte sorgfältig prüfen.“