Kondolenzbuch bei der Trauerveranstaltung um den verstorbenen US-Studenten Otto Warmbier: Er erlitt in der Gefangenschaft in Nordkorea schwere neurologische Verletzungen. Foto: AFP

Nach monatelanger Gefangenschaft in Nordkorea ist der US-Student Otto Warmbier verstorben. Er erlitt schwere neurologische Verletzungen. Nordkorea wies nun den Verdacht zurück, den Studenten gefoltert zu haben.

Seoul - Nordkorea hat den Verdacht zurückgewiesen, der verstorbene US-Student Otto Warmbier sei in nordkoreanischer Haft gefoltert oder misshandelt worden. Alle zuständigen Behörden behandelten „alle Kriminellen“ in „vollständiger Übereinstimmung mit örtlichen Gesetzen und internationalen Standards“, sagte ein Sprecher des Nationalen Rates für Aussöhnung laut einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Dies gelte auch für Warmbier.

Nordkorea spricht von humanitären Bedingungen

Kritiker, die „absolut keine Ahnung haben, wie gut wir Warmbier unter humanitären Bedingungen behandelt haben“, unterstellten Nordkorea nun Misshandlung und Folter, sagte der Sprecher. Der Student war im März 2016 in Nordkorea zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, weil er in einem Hotel ein Propagandaposter gestohlen hatte. Kurz nach seiner Inhaftierung fiel er ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. In der vergangenen Woche wurde er von Nordkorea aus „humanitären Gründen“ freigelassen. Kurz nach seiner Ankunft in der Heimat starb der 22-Jährige.

Der Tod Warmbiers hat die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump verurteilte das „brutale Regime“ in Pjöngjang und erklärte, er sei entschlossen, künftig „derartige Tragödien zu verhindern“.