Pro-Russische Sympathisanten in Simferopol. Foto: Getty Images Europe

Im Falle eines Beitritts der Krim zu Russland will die selbst ernannte Führung der Halbinsel die im dortigen Hafen stationierten ukrainischen Kriegsschiffe nicht an die Regierung in Kiew zurückgeben.

Im Falle eines Beitritts der Krim zu Russland will die selbst ernannte Führung der Halbinsel die im dortigen Hafen stationierten ukrainischen Kriegsschiffe nicht an die Regierung in Kiew zurückgeben.

Simferopol - Die selbst ernannte Führung der Krim will die im Hafen der Halbinsel stationierten ukrainischen Kriegsschiffe beschlagnahmen und nicht an die Regierung in Kiew zurückgeben. Die Fahrrinne in Sewastopol sei bereits blockiert, sagte der moskautreue Regierungschef Sergej Aksjonow am Dienstag der Agentur Ria Nowosti. „Die dortige ukrainische Flotte wird in vollem Umfang verstaatlicht - wir sind nicht im Begriff, die Schiffe herauszugeben“, sagte er.

Die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Halbinsel entscheidet am Sonntag in einem Referendum über einen Beitritt zu Russland. Die prowestliche Führung in Kiew sowie die Europäische Union und die USA halten die kurzfristig angesetzte Befragung für verfassungswidrig.

Aksjonow kündigte an, dass außer der Flotte auch Kraftwerke und der Energieversorger Tschernomorneftegas beschlagnahmt würden. „Es gibt eine ganze Liste von derzeit ukrainischen Objekten“, sagte er. Privateigentum sei nicht betroffen. Ukrainische Soldaten, die nicht die Seite wechseln wollten, müssten die Halbinsel verlassen.

Krim-Vizeregierungschef Rustam Temirgalijew sagte, Russland habe der Autonomen Halbinsel eine Soforthilfe von einer Milliarde US-Dollar (etwa 720 Millionen Euro) in Aussicht gestellt. Die Führung in Simferopol wolle die Tranche für Gehälter und Renten nutzen, nachdem die Zentralregierung in Kiew den Geldhahn zugedreht habe.

Mit Spannung wurde am Dienstag eine Erklärung des gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch erwartet. Der nach Russland geflüchtete Politiker wollte nach tagelangem Schweigen in Rostow am Don vor die Presse (10.00 Uhr MEZ) treten, meldeten russische Medien.