Die in Reutlingen getötete 45-Jährige war offenbar die Freundin des 21-jährigen mutmaßlichen Täters. Foto: 7aktuell.de/Eyb

Der 21-Jährige, der in Reutlingen eine 45-Jährige mit einem Dönermesser getötet haben soll, ist in Haft. Er und das Opfer sollen ein Paar gewesen sein.

Tübingen/Reutlingen - Wegen Mordverdachts und des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung wird gegen den 21-Jährigen ermittelt, der am Sonntag in Reutlingen eine 45-Jährige mit einem Dönermesser getötet haben soll. Das haben die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Polizei Esslingen am Montag mitgeteilt.

Der Verdächtige kam am Montagnachmittag in Haft. Darüber hinaus wurden Details zur Tat bekannt. Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei hat es sich bei dem 45 Jahre alten Opfer um die Freundin des jungen Mannes gehandelt. Die beiden kannten sich von der Arbeit in einem türkischen Restaurant in der Reutlinger Innenstadt. Am Sonntag gerieten sie in der Stadtbachstraße zunächst in Streit. Als der eskalierte, soll der junge Mann die Frau mit einem rund 60 Zentimeter langen Dönermesser tödlich am Kopf verletzt haben. Danach flüchtete er durch die Stadt und verletzte weitere Menschen, ehe er in der Karlstraße von einem BMW erfasst und zu Boden geschleudert wurde.

Die Kriminalpolizei hat eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Nach derzeitigem Sachstand handelt es sich bei der Tötung der Frau um eine Beziehungstat. Inwieweit das Motiv in einer psychischen Erkrankung liegen könnte, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Der Tatverdächtige ist der Polizei wegen verschiedener Delikte bekannt und ist seit etwa einem Jahr in Deutschland.

Das Polizeipräsidium Reutlingen hatte am Sonntagabend knapp 100 Kräfte im Einsatz und wurde durch das Polizeipräsidium Einsatz unterstützt.

Gerüchte im Netz

Wie auch die Polizei in Stuttgart sahen sich die Beamten nach der Messerattacke mit Falschmeldungen im Netz konfrontiert. Es seien der Polizei „mehrere Meldungen mit offensichtlich unwahrem Inhalt in den sozialen Netzwerken bekannt“ geworden, hieß es in einer Mitteilung. Unter anderem kursiert die Behauptung, der Fahrer des BMW habe den Verdächtigen absichtlich angefahren. „Die Verbreitung solcher Informationen wird bei Bekanntwerden auf strafrechtliche Relevanz geprüft“, so die Polizei. Gegebenenfalls werde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Beamten bitten deshalb darum, „von der bewussten Verbreitung unwahrer Inhalte Abstand zu nehmen“.