Bei einem kurdischen Festival in Mannheim ist es am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Kurden und der Polizei gekommen.

Mannheim - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat die schweren Ausschreitungen am Rande eines kurdischen Kulturfestes in Mannheim verurteilt - und Konsequenzen angekündigt. „Das war grundlose Gewalt gegen die Polizei. Sowas geht nicht in unserem Rechtsstaat“, sagte Gall am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Die Veranstalter des Festivals mit 40.000 Besuchern seien „heillos überfordert“ gewesen und müssten bei künftigen Veranstaltungen dieser Art mehr Verantwortung übernehmen.

Bei den Krawallen waren am Samstag 80 Polizisten verletzt worden, die meisten von Wurfgeschossen wie Ziegelsteinen oder Flaschen. „Wir haben damit nicht gerechnet“, sagte Gall.

Hundertschaften der Polizei beworfen

Noch während das Programm auf der Bühne lief, kam es am Rande des Geländes zu der Randale. Nach Angaben eines Polizeisprechers hatten kurdische Ordnungskräfte die Polizei gerufen, weil sich ein Festivalbesucher weigerte, am Eingang eine Flagge mit einem verbotenen politischen Symbol abzugeben. Daraufhin seien die Beamten von mehreren Besuchern angegriffen worden. Sie mussten sich demnach zurückziehen und forderten Unterstützung an. Mehrere Hundertschaften der Polizei wurden dann immer wieder mit Gegenständen beworfen. Über Stunden habe man „keine Chance“ gehabt, die Lage zu beruhigen, sagte der Sprecher.

Bereits vor dem Fest hatte es Auseinandersetzungen gegeben. Am Freitag musste die Polizei nach eigenen Angaben einen mehrtägigen Jugendmarsch von Straßburg Richtung Mannheim beenden, da er drohte, aus dem Ruder zu laufen. Während des Zuges war es laut Polizei immer wieder zu Straftaten wie Körperverletzungen und Beleidigungen gekommen. Neun Teilnehmer wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, gegen alle insgesamt 100 Teilnehmer werde wegen Verdachts des Landfriedensbruchs ermittelt.

Schon am Mittwoch waren bei einer Auseinandersetzung zwischen Kurden und Türken am Rande der Strecke nahe Bruchsal sieben Menschen verletzt worden, darunter fünf Polizisten.