Arbeiter entfernen eine Außenverkleidung an einem Hochhaus, das bei einer Überprüfung als unsicher eingestuft worden war. Foto: AP

Die Firma verkauft die Außenverkleidung, die das Feuer am Londoner Grenfell-Tower befördert hatte, nicht mehr – niedrigere Gebäude sollen aber ausgenommen sein.

London - Nach der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell Tower zieht der Hersteller der Außenverkleidung des Hochhauses Konsequenzen: Das am Grenfell Tower verbaute Material vom Typ Reynobond PE werde weltweit nicht mehr für die Verwendung bei Hochhäusern verkauft, sagte ein Sprecher des US-Herstellers Arconic am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die Entscheidung gründe sich auf Bedenken, „die in Folge der Grenfell-Tower-Tragödie aufgekommen“ seien.

Für niedrigere Bauten soll das Material aber weiter verkauft werden, wie der Unternehmenssprecher mitteilte. Es besteht aus Aluminium und dem Kunststoff Polyethylen. Arconic bekräftigte, bei der Aufarbeitung der Brandkatastrophe in London arbeite das Unternehmen mit den Ermittlungsbehörden zusammen.

Bei dem nächtlichen Brand in dem Londoner Hochhaus waren in der Nacht zum 14. Juni mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer im Grenfell Tower war nach Erkenntnissen der Ermittler durch einen defekten Kühlschrank ausgelöst worden. Die Flammen hatten sich dann rasend schnell über die Fassade ausgebreitet.

Nach der Brandkatastrophe hatte die britische Regierung eine rasche Überprüfung sämtlicher Sozialbauten im Land angeordnet. Bei den Sicherheitstests fielen bis Montag 75 Hochhäuser durch, wie der für die Kommunen zuständige Staatssekretär Sajid Javid vor dem Parlament in London sagte.