Die Feuerwehr im Einsatz Foto: SDMG

Bei den Ermittlern sind nach dem Brand in der Central-Klinik Waiblingen viele Hinweise eingegangen. Eine Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen – aber auch noch nicht erwiesen.

Waiblingen - Nach dem Feuer, das am Samstagnachmittag in der Zentral-Klinik am Alten Postplatz in Waiblingen gewütet hat, sind viele Hinweise bei der Polizei eingegangen – „auch viel Bildmaterial“, wie der Polizeisprecher Ronald Krötz erklärt. Die Ermittler hatten um Fotos und Videos gebeten, um mit deren Hilfe womöglich der Brandursache auf die Spur zu kommen. Nach wie vor, sagt Krötz, sei eine Brandstiftung zwar nicht ausgeschlossen, aber eben auch nur eine der möglichen Ursachen. „Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen“, betont der Polizeisprecher.

„Wir haben Glück gehabt, dass niemand verletzt wurde“

Eines stehe jedenfalls bereits fest, sagt Jochen Wolf, der Kommandant der Waiblinger Feuerwehr: „Der Brand hat einen immensen Schaden am Gebäude angerichtet.“ Wie hoch der genau liege, das sei für ihn extrem schwer zu schätzen, denn es handle sich nun mal nicht um ein normales Wohnhaus, sondern um ein Gebäude mit mehreren Praxen, inklusive medizinischen Geräten und OP-Bereichen. „Das sind ja nahezu Reinräume, um die sich nun Fachfirmen kümmern müssen.“ Für diese gilt es beispielsweise auch zu klären, ob die Medizinprodukte im Gebäude durch Rauchgas kontaminiert worden sind oder nicht.

„Wir haben Glück gehabt, dass bei dem Feuer keine Personen verletzt worden sind“, sagt Jochen Wolf. Der Einsatz am Wochenende sei ein sehr dramatischer gewesen: „Wir wussten ja, dass vom Brand Klinikbereiche betroffen sind. Zunächst war es also nicht klar, ob Operationen laufen oder ob eventuell nicht gehfähige Patienten im Haus sind.“

Einige Geschäfte sind bereits wieder offen

Insgesamt seien er und seine Feuerwehrkollegen überrascht gewesen, in welch kurzer Zeit sich die Flammen über die Stockwerke des Gebäudes ausgedehnt hätten: „Es ist schon erstaunlich, dass sich ein anfangs so kleiner Brand derart schnell über mehrere Etagen ausbreiten kann.“ Seitens der Feuerwehr werde man den Einsatz vom Samstag analysieren und die Informationen weitergeben. An einem Hotelgebäude, das derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Brandort hochgezogen wird, ist laut dem Waiblinger Feuerwehrkommandanten kein Schaden entstanden: „Dort sind lediglich einige am Bauzaun aufgehängte Plakate geschmolzen.“

Der am Montag noch auf unbestimmte Zeit geschlossene Rewe-Supermarkt im Tiefgeschoss des Gebäudes war am Dienstagvormittag bereits wieder geöffnet. Gleiches gilt für die nebenan liegende Tiefgarage Querspange, die zwar nicht Eigentum der Stadt Waiblingen ist, aber von deren Parkierungsgesellschaft betreut wird. Eine Apotheke in dem Komplex hatte bereits am Montag wieder für ihre Kunden geöffnet.

Die Kripo-Techniker geben die restlichen Räume am Mittwoch frei

In anderen Bereichen des Gebäudes – etwa der Gemeinschaftspraxis, der Zentral-Klinik, der Radiologie sowie einer Wohnung, waren am Dienstag noch Kriminaltechniker am Werk, die versuchten, Hinweise auf eine mögliche Brandursache zu finden. „Wir rechnen damit, dass wir die restlichen Teile des Gebäudes im Lauf des Mittwochs wieder freigeben können“, so der Polizeisprecher Ronald Krötz – was sich aber nur auf die Arbeit der Spurensicherung beziehe. Die Schäden zu beseitigen, die durch den Brand entstanden sind, könne noch längere Zeit dauern.