In einem Wohngebiet in Westerheim soll der Angeklagte um sich geschossen haben. Foto: dpa

Ein Familienstreit im Allgäu endete tödlich: Jetzt wurde der 89 Jahre alte Angeklagte zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll seinen Sohn erschossen und ein weiteres Familienmitglied verletzt haben.

Memmingen - Ein 89 Jahre alter Mann muss nach einem tödlichen Familiendrama im Allgäu für achteinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Memmingen verurteilte den greisen Sportschützen, der mehrere Waffen legal besaß, am Montag wegen Totschlags und versuchten Totschlags. Ursprünglich war der Mann wegen Mordes angeklagt. Der psychologische Gutachter hatte bei ihm aber eine Demenz festgestellt. Dadurch war der Mann bei der Tat möglicherweise vermindert schuldfähig.

Der Mann hatte bei einem Streit in seiner Garage seinen 65 Jahre alten Sohn erschossen. Der 42 Jahre alte Ehemann der Enkelin des Angeklagten überlebte die Tragödie leicht verletzt. Auf ihn hatte der greise Mann zwar ebenfalls mit seinem Revolver geschossen, zwei Projektile prallten aber an Handy und Autoschlüssel des Mannes ab.

Auslöser der Schüsse war nach Ansicht der Strafkammer, dass der 89-Jährige befürchtete, seine Angehörigen wollten ihm ein Schweißgerät im Wert von etwa 200 Euro entwenden. Offensichtlich habe der Angeklagte die Situation falsch eingeschätzt, sagte der Vorsitzende Richter Jürgen Hasler.