„Wir wollten ein Zeichen setzen, einen würdigen und emotionalen Abschluss“, hatte der Pilot des Air-Berlin-Airbuses seine spektakuläre Schleife begründet. Nun darf er erstmal nicht mehr in die Luft.

Berlin - Der Pilot des letzten Air-Berlin-Flugs aus den USA ist nach dem umstrittenen Flugmanöver vom Dienst suspendiert. „Wir nehmen den Vorfall sehr ernst“, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Denn Sicherheit habe in der Luftfahrt oberste Priorität. Die Piloten der Maschine seien derzeit nicht im Flugdienst. Der Flugzeugführer hatte am Montag beim letzten Langstreckenflug der insolventen Airline die Maschine aus Miami unmittelbar vor der Landung in Düsseldorf wieder hochgezogen und in einer tiefen Kurve über den Flughafen gesteuert. „Wir wollten ein Zeichen setzen, einen würdigen und emotionalen Abschluss“, zitierte die ZDF-Sendung „Frontal 21“ den Piloten.

Das sogenannte Durchstartmanöver beschäftigt auch das Luftfahrt-Bundesamt, da das Vorgehen des Piloten vom üblichen Verfahren „abweicht und hierfür der Grund zu klären ist“. Im Internet waren Videos von der Aktion zu sehen. Der Air-Berlin-Sprecher betonte dazu: „Insbesondere die zahlreichen Youtube-Videos führen zu Fragen und Spekulationen, die in den laufenden Untersuchungen beantwortet werden müssen.“

Air Berlin ist seit August pleite und musste aus Kostengründen sein Langstreckenprogramm Schritt für Schritt eindampfen. Der Flugbetrieb aus eigener Regie endet wohl am 28. Oktober. Die Lufthansa will für 210 Millionen Euro die Töchter Niki und LGW kaufen. Air Berlin verhandelt derzeit noch mit dem britischen Billigflieger Easyjet über die Übernahme von 25 Maschinen am Standort Berlin.