Bildungsministerin Annette Schavan erhält nach dem Entzug ihres Doktortitels überraschend auch Rückendeckung aus den Reihen der CSU.  

Stuttgart/Berlin - Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) erhält nach dem Entzug ihres Doktortitels überraschend auch Rückendeckung aus den Reihen der CSU, obwohl sie mit einigen Äußerungen den Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) aufgrund von Plagiatsvorwürfen beschleunigt hatte.

Albert Rupprecht, bildungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, sagte den „Stuttgarter Nachrichten“: „Die Entscheidung der Düsseldorfer Universität ist nicht verhältnismäßig. Vor 33 Jahren hat eine junge Dame, der ich jede Redlichkeit zuspreche, Fehler bei ihrer Dissertation gemacht. Ein Doktorvater hatte die Arbeit als promotionswürdig beurteilt. Nun, über drei Jahrzehnte später, soll das nicht mehr gelten. Das passt nicht zusammen. Ich habe Frau Schavan niemals als Trickserin erlebt.“

Rupprecht sieht keinen Anlass für einen Rücktritt: „In den vergangenen neun Monaten hat Frau Schavan nie den Eindruck mangelnder Handlungsfähigkeit erweckt. Sie hat die Kraft, sich auch aus dem Amt heraus gegen die Vorwürfe zu wehren. Die Hauptarbeit leisten nun ohnehin die Juristen. Wenn Sie sich selbst zutraut, aus dem Amt heraus diesen Kampf zu führen – ich traue es ihr auf alle Fälle zu.“