Nach der Landtagswahl in Sachsen, gibt die AfD für Baden-Württemberg ihr Ziel aus: Auch hier sollen es bei der nächsten Landtagswahl rund 10 Prozent für die Alternative für Deutschland werden. Foto: dpa

Die Südwest-CDU lehnt eine Zusammenarbeit mit der AfD ab – über die niedrige Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Sachsen herrscht Verunsicherung.

Die Südwest-CDU lehnt eine Zusammenarbeit mit der AfD ab – über die niedrige Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Sachsen herrscht Verunsicherung.

Stuttgart - Nach ihrem Einzug in den sächsischen Landtag mit 9,7 Prozent peilt die Partei Alternative für Deutschland (AfD) dieses Ziel auch für die Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg an. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Latte, die die Sachsen gelegt haben, auch nehmen“, sagte AfD-Landeschef Bernd Kölmel. Vorstandsmitglied Heinrich Fiechtner kündigte an, die Partei werde dazu landespolitisch stärker in Erscheinung treten. Zu vielen Punkten gebe es allerdings noch keine klaren Aussagen.

CDU-Landesvorsitzender Thomas Strobl lehnt eine Zusammenarbeit mit der AfD strikt ab und setzt auf ein langsames Nachlassen von deren Attraktivität: „Bis zur Landtagswahl in Baden-Württemberg sind es noch gut eineinhalb Jahre: Das ist für die AfD eine Menge Zeit, sich zu entzaubern.“ Diesen Weg habe auch die Piratenpartei genommen. Landtagspräsident Guido Wolf, der sich wie Strobl um die CDU-Spitzenkandidatur 2016 bewirbt, warnte jedoch davor, die AfD und ihre Wähler zu ignorieren: „Deshalb setze ich auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit den AfD-Anhängern, um sie von unseren Konzepten zu überzeugen.“

Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim sieht besonders im Termin der Sachsen-Wahl einen Grund für die niedrige Beteiligung: „Ich frage mich, welches Kalkül dahintersteckt, die Wahl für den letzten Ferientag anzusetzen“, sagte er unserer Zeitung. Eine solche Entscheidung sei „aberwitzig“. Nur 49,2 Prozent der 3,4 Millionen Wahlberechtigten beteiligten sich am vergangenen Sonntag an dem Urnengang. Einen weiteren Grund sieht er darin, dass „der Sieg der CDU schon festzustehen schien. Anders ausgedrückt: Ministerpräsident Stanislaw Tillich bleibt, eine Koalition aus CDU und SPD kommt, da schien der Wähler nicht mehr wirklich etwas zu entscheiden zu haben.“