Ein halb automatisches Jagdgewehr mit abnehmbarem Magazin. Solche Magazine ermöglichen es einem Schützen 30, 50 oder 100 Kugeln nacheinander abzuschießen, bevor die Waffe wieder geladen werden muss. Foto: AP

Das Massaker von Las Vegas lässt in den USA abermals die Debatte um schärfere Waffengesetze aufflammen. Es geht um die umstrittenen „bump stocks“.

Washington - Nach dem Massaker von Las Vegas könnten die vom Schützen verwendeten Dauerfeuer-Vorrichtungen verboten werden. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Treffen mit Militärführern im Weißen Haus, seine Regierung überprüfe, ob die Vorrichtungen verboten werden sollten. Das Thema werde in der nächsten Zeit angegangen, so Trump. Auch die republikanische Parteiführung und die Waffenlobby-Gruppe NRA zeigten sich bereit, über die Legalität der Vorrichtung zu sprechen.

„Wir sind auf jeden Fall offen für diese Diskussion“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders. Sie begrüße, dass auch die NRA dieser Meinung sei. Die Waffenlobby erklärte, die Vorrichtungen sollten zusätzlichen Auflagen unterliegen. Die zuständigen Bundesbehörden sollten prüfen, ob sie überhaupt mit dem Gesetz im Einklang stünden. Die Stellungnahme der NRA kam relativ überraschend, stemmt sie sich doch normalerweise gegen jeden kleinen Schritt, der den Waffenbesitz in den USA negativ beeinflussen könnte.

Dauerfeuer-Vorrichtung hat auch Las-Vegas-Täter genutzt

Eine weitere Verschärfung des Waffenrechts lehnte die NRA aber ab. „Gesetzestreuen Amerikanern auf Grundlage eines Verbrechens durch einen Verrückten die Waffen zu verbieten, wird nicht dazu beitragen, zukünftige Angriffe zu verhindern“, hieß es in der Erklärung.

Die Dauerfeuer-Vorrichtung, die auch Stephen Paddock am Sonntagabend (Ortszeit) in Las Vegas benutze, macht aus halbautomatischen vollautomatische Waffen, die eigentlich per Gesetz verboten sind. Dadurch konnte der Schütze viel mehr Schüsse abgeben - bis zu 800 Schüsse pro Minute.

Auch Republikaner offen für ein Verbot

Der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, sagte dem Sender MSNBC er sei offen für ein Verbot. „Das ist definitiv etwas, das wir prüfen sollten.“ Für gewöhnlich standen Republikaner und die Waffenlobby eher für eine Beibehaltung der bisherigen Waffenrechte ein. So blockierten sie beispielsweise ein Gesetz zur Hintergrund-Überprüfung für Waffenträger, nachdem 2012 in einer Grundschule im US-Staat Connecticut mehrere Kinder erschossen wurden. Auch nach dem Massaker in einem Nachtclub für Homosexuelle in Orlando änderte sich nichts.