Der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, soll eine Wohnanschrift in Karlsruhe angegeben haben. Foto: AFP

Wohnte der mutmaßliche Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, zeitweise in Karlsruhe? Ermittler prüfen derzeit eine Adresse die Amri als Wohnanschrift nach seinem Aufenthalt in der JVA Ravensburg angab.

Karlsruhe - Die Spurensuche nach den Aufenthaltsorten des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri führt auch nach Karlsruhe: Bei der Entlassung nach seinem kurzen Aufenthalt in der JVA Ravensburg im Sommer habe Amri als Wohnanschrift eine Adresse in Karlsruhe angegeben, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Justizministeriums. Sie stehe in den Entlassungsakten, sagte auch der Vizeleiter der JVA, Bernhard Locher.

Zuvor hatten die „Badischen Neusten Nachrichten“ über die Karlsruher Adresse berichtet. Es habe sich um die Anschrift des „Menschenrechtszentrums Karlsruhe“ gehandelt. Unter der Adresse würden mehrere Organisationen geführt, die Arbeit mit und für Flüchtlinge leisteten. Ein Sprecher des dortigen „Freundeskreis Asyl“ sagte dem Blatt, Amri sei nicht bei ihnen gewesen. Die Adresse würde auch nicht als Meldeadresse zur Verfügung gestellt. Ob Amri in Karlsruhe gemeldet war, ist nicht klar. Die Stadt äußerte sich zunächst nicht, auch nicht die Bundesanwaltschaft.

Amri war am 30. Juli in Friedrichshafen bei einer Routinekontrolle aufgegriffen worden. Da er zur Abschiebung anstand, wurde er in die JVA Ravensburg gebracht. Da noch keine Passersatzpapiere aus Tunesien für ihn vorlagen, wurde er nach kurzer Zeit freigelassen.

Der 24-Jährige war den Ermittlungen zufolge am Montag vor Weihnachten mit einem Lastwagen in Menschen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt gerast. Zwölf Menschen starben