Die Angeklagten sollen eine Terrorgruppe in Syrien ausgerüstet haben. Foto: dpa

Vier mutmaßliche Islamisten stehen demnächst in Stuttgart vor Gericht. Sie sollen Stiefel, Militärparkas und Krankenwagen für die in Syrien aktive Terrorgruppe Ahrar al-Scham besorgt und dorthin transportiert haben.

Stuttgart - Vier mutmaßliche Islamisten müssen sich vom 8. Dezember an vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Vor Gericht stehen zwei deutsche und zwei libanesische Staatsangehörige im Alter zwischen 29 Jahren und 49 Jahren. Sie sollen unter anderem Ende 2013 Stiefel, Militärparkas und Krankenwagen für die in Syrien aktive Terrorgruppe Ahrar al-Scham besorgt und in das Krisengebiet transportiert haben.

Die Organisation sei zumindest bis Mitte 2014 eine der größten und einflussreichsten salafistischen Bewegungen in dem Land gewesen, hieß es in der Anklage des Generalbundesanwalts. Die „Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens“ beteiligt sich demnach am Aufstand gegen Staatschef Baschar al-Assad und tritt für einen islamischen Gottesstaat ein. Die Gruppierung soll bis Mitte 2014 bis zu 20.000 kampfbereite Mitglieder gehabt haben. Im September 2014 habe es einen Anschlag auf die Führungsspitze gegeben. Dies habe die Terrorgruppe vorübergehend deutlich geschwächt.

Waren im Wert von 130.000 Euro

Ende 2013 soll der 32 Jahre alte Kassem El R., der in Untersuchungshaft sitzt, über den mitangeklagten 49-jährigen Nuran B. rund 7500 Stiefel, 6000 Militärparkas und 100 Militärhemden im Wert von rund 130.000 Euro gekauft haben. Ein weiterer 29-jähriger Mann war laut Anklage in die Sache mit verstrickt und leistete eine Anzahlung. Gemeinsam mit einem 30-Jährigen habe der 32-jährige Kassem El R. den Transport der Gegenstände nach Syrien organisiert.

Vor dem 3. Strafsenat sind bis zum 25. Februar 2016 insgesamt 16 Verhandlungstage anberaumt.