Musiker aus Leidenschaft: Claudio Bohórquez kommt nach Winnenden. Foto: Gottfried Stoppel

Vom 5. bis 11. Februar findet die zweite Ausgabe der Winnender Konzerttage statt. Die künstlerische Leitung des Musikfestivals hat wieder der Cellist Claudio Bohórquez inne.

Winnenden - Zum zweiten Mal werden im Februar die Konzerttage ganz Winnenden in ihren Bann schlagen. 2015 hatte die Mischung aus Konzerten und Begegnungen mit international renommierten Musikern die Stadt eine Woche lang für klassische Musik begeistert. Acht Instrumentalsolisten werden vom 5. bis zum 11.Februar wieder auftreten, sich bei Proben über die Schulter schauen lassen und vor allem mit Begeisterung musizieren.

Acht Solisten sorgen für Qualität auf höchstem Niveau

Wie bei der Premiere des Ereignisses im Januar 2015 wird der Cellist Claudio Bohórquez die künstlerische Leitung übernehmen. Ebenfalls zum zweiten Mal werden der Geiger Daishin Kashimoto, erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, der Klarinettist Paul Meyer und die Konzertpianistin Katia Skanavi von der Partie sein. Die Geigerin Natalia Lomeiko vom Royal College of Music London, der Bratscher Gereth Lubbe und der Pianist Peter Nagy sind neu im Winnender Solisten-Ensemble.

„Allerdings kennen wir uns alle und sechs von uns sind eben bei einem Festival in Tokyo gemeinsam aufgetreten, das Daishin Kashimoto veranstaltete“, berichtete Claudio Bohorquez während eines Pressegesprächs in Winnenden. Mit dabei hatte der Professor an der Musikhochschule Stuttgart sein Violoncello, ein Instrument, das im 17. Jahrhundert von Giovanni Battista Rogeri geschaffen wurde und ihm von der Landeskreditbank Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wird. In Japan traten die Musiker bei einem Konzert vor 2000 Zuhörern auf. Zu diesen zählte auch die japanische Kaiserin.

Einige der Stücke, die während der Konzerttage zu hören sein werden, haben die Musiker bereits in Japan gemeinsam gespielt. Dennoch ist der Probenplan für die Woche in Winnenden dicht gepackt, wie man auf Bohórquez Kalender eindrucksvoll sehen konnte. Unter anderem sind die Musiker zwei Tage lang in Reutlingen, um mit der Württembergischen Philharmonie zu proben. Das Orchester wird zur Romantischen Klassiknacht nach Winnenden kommen, dem Orchesterkonzert der Solisten in der Hermann-Schwab-Halle, einem der Höhepunkte der Konzerttage. Paul Meyer wird dabei in dreifacher Funktion auftreten: der Klarinettist, der bereits mit der Swing-Legende Benny Goodman spielte, wird dirigieren, als Solist auftreten und im Orchester spielen.

Tischtennisplatten sind für Proben unverzichtbar

Wohnen werden die Musikprofis im Ortsteil Hanweiler, wo ein kleines Hotel von ihnen nahezu komplett in Beschlag genommen wird. „Wir waren im Sommer zu einer Besprechung dort. Die Atmosphäre des Hauses hat uns sofort gefallen“, sagt Claudio Bohórquez. Ganz wichtig sei eine Tischtennisplatte, verrät der Musiker lachend. „Für Musiker ist Tischtennis während langer Proben ideal. Man bewegt sich und konzentriert sich gleichermaßen.“

Der Erste Bürgermeister Norbert Sailer lenkte die Aufmerksamkeit auf den völkerverbindenden Charakter der internationalen Solistenschar, die aus aller Herren Welt nach Winnenden kommt. „Musik ist die Universalsprache“, pflichtete ihm Bohórquez bei. „Wenn wir am Notenständer stehen, sind wir alle gleich.“