Das Glück hat viele Farben: Malaktion beim Museumsfest. Foto: Michael Steinert

Die Suche nach dem Glück war, neben Mitmachaktionen und Handwerksvorführungen, das Hauptmotiv beim Museumsfest des Fördervereins in Beuren. Viele haben es, zumindest an diesem einen Tag, für sich gefunden.

Beuren - Die Frage nach dem Glück hat schon Generationen von Philosophen zur Verzweiflung gebracht. Hätten sie nur die sechs Jahre alte Leni gefragt, ihnen wären viel Zweifel und Seelenpein erspart geblieben. Genau drei Worte – „Hüpfen, lachen, malen“ – hat das Mädchen dem Glücksbaum anvertraut, den der Förderverein des Freilichtmuseums Beuren am Sonntag mit den ganz individuellen Glücksmomenten der Besucher bestückt hat.

Die Glücksbaumwartin Elisabeth Schaal hatte dabei alle Hände voll zu tun. Denn das 22. Museumsfest hat nicht nur wegen der von den Volunteers des Landkreises ins Leben gerufenen Glückssuche, sondern auch generell unter einem besonders glücklichen Stern gestanden. Das hat zum einen am strahlenden Sonnenschein gelegen, der sich den ganzen Tag über das idyllische Museumsdorf gelegt hat. Zum anderen aber auch an der entspannten Atmosphäre, die vor allem die zahlreichen Familien genossen haben. Im Vorfeld hatten hinter den Kulissen rund 100 Mitglieder des Fördervereins den Glücksteppich ausgerollt und eine ganze Reihe von Handwerksvorführungen und Mitmachaktionen auf die Beine gestellt. Da sind die Sockenstrumpf-Strickmaschine und der alte Lanz-Traktor angeworfen worden, da sind beim Holzbalkenbehauen die Späne geflogen, da hat der Museumsimker einen Blick auf seine Bienenvölker ermöglicht, und da haben die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Nürtingen, die erstmals mit von der Partie war, für den guten Ton gesorgt.

Glücksfall für den Förderverein

Auch für den Förderverein selbst, der inzwischen 867 Mitgliedschaften und damit mehr als 2000 Mitglieder zählt, sind Festtage wie das Museumsfest, das Schäferfest und die Gartentage schon von vornherein ein Glücksfall, bieten sie doch eine willkommene Möglichkeit der Mitgliederwerbung. „Wir haben in diesem Jahr mit unserem Vor-Ort-Stand schon rund 40 Mitgliedschaften eingeworben“, sagt Hubert Renz vom Vorstand des Vereins.

Viel Glück und noch mehr Überzeugungskraft wird der Förderverein des Freilichtmuseums allerdings benötigen, wenn noch vor der Sommerpause im Esslinger Kreistag darüber diskutiert wird, ob der Umzug des historischen Tanzsaals der Gaststätte Wilhelmshöhe aus Geislingen (Kreis Göppingen) ins Freilichtmuseum den Segen des Landkreises bekommt.

Warten auf den Tanz- und Festsaal

Der Förderverein hat zugesagt, sein über die Jahre Erspartes, das sind immerhin 170 000 Euro, in das Projekt zu stecken. Der Tanzsaal wäre der ideale Platz, um das Erlebnis- und Genusszentrum alte Sorten unterzubringen, mit dem das Freilichtmuseum einen in der Region einmaligen Schwerpunkt in den nächsten Jahren setzen will. Den Tanzsaal selbst bekäme der Landkreis Esslingen als Museumsträger zwar zum Nulltarif, zwischen dem Förderverein-Angebot und den geschätzten Kosten für den Abbau, den Umzug und den Wiederaufbau im 40 Kilometer entfernten Museumsdorf klafft allerdings immer noch eine Finanzierungslücke von mehr als einer Million Euro.