Hannes Löflad von der Komödie am Wasen, Alexandra Kirchner von der Stadtteilbibliothek, Peter Hinderer vom Dudelsäckle und Panajotis Delinasakis (von links) freuen sich auf die Mundarttage 2014. Foto: Annina Baur

Musik, Theater, Kabarett und Lesungen: Bei den 16. Cannstatter Mundarttagen warten in den kommenden sechs Wochen zwölf Veranstaltungen auf die Besucher, bei denen der schwäbische Dialekt die Hauptrolle spielt.

Bad Cannstatt - Der Schwabe wird in anderen Landesteilen manchmal belächelt und spielt im Fernsehen meist keine rühmliche Rolle. Dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb wird in Bad Cannstatt einmal im Jahr die Fahne für den Dialekt hoch gehalten. „Im Dialekt können viele Dinge anders ausgedrückt werden als im Hochdeutschen“, sagt Peter Hinderer vom Kulturverein ´s Dudelsäckle. Die sogenannte neue Mundart habe überdies nichts mit einer derben Ausdrucksweise gemein, wie berühmte Dichter und Denker aus dem Schwabenland wie etwa Thaddäus Troll bewiesen: „Das ist ein sehr feinsinniger Dialekt mit viel Wortspiel“, so Hinderer. Er hat 1998 die Cannstatter Mundarttage ins Leben gerufen. Am 25. April beginnt die 16. Auflage der Veranstaltungsreihe, die seit vielen Jahren von zahlreichen Cannstatter Vereinen und Institutionen unter der Federführung des Kübelesmarkts Bad Cannstatt veranstaltet wird.

Zwölf Veranstaltungen in sechs Wochen

„Wir haben einige Schwierigkeiten überwunden und in diesem Jahr wieder ein volles Programm“, sagt Panajotis Delinasakis vom Kübelesmarkt. Bis zum 7. Juni haben elf Veranstalter zwölf Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten auf die Beine gestellt, deren Programm von Theater über Musik und Literatur bis zum Kabarett reicht – natürlich alles auf Schwäbisch.

Mit dem Neugereuter Theäterle, der Gruppe D`Scheureburzler und anderen sind Klassiker dabei, die schon seit Jahren das Programm der Mundarttage mit gestalten. Zum Auftakt am Freitag, 25. April, tragen Helmut Mattern und Herbert Schneider im Gasthaus zur Alten Schmiede Mundartgedichte und Geschichten mit Zitheruntermalung vor. Die Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt ist nach einer längeren Pause ebenfalls wieder mit von der Partie: Am 22. Mai liest dort Helmut Eberhard Pfitzer Texte und Gedichte von Thaddäus Troll. Neu mit dabei ist in diesem Jahr das 87, wo am 28. Mai schwäbischer Mundartrock von Heimer`s Welt auf dem Programm steht. „Das ist ein Geheimtipp“, sagt Delinasakis, der einerseits die Gruppe aus dem Remstal bereits live erlebt hat und andererseits von der Atmosphäre im Gewölbekeller des 87 schwärmt. Er würde am liebsten alle Veranstaltungen besuchen und ermuntert Reigschmeckte und junge Leute: „Die Mundarttage sind nicht nur was für Schwaben.“