Der reichste US-Amerikaner: Microsoft-Gründer Bill Gates. Für mehr Superreiche klicken Sie weiter. Foto: dpa

Immer mehr Multimillionäre leisten sich den Luxus einer eigenen Insel oder kaufen dort Immobilien. Für eine Villa zahlen die Superreichen sogar bis zu 5,5 Millionen Euro.

Frankfurt - Die Deutschen sparen zu wenig, bei manchen geht es gar nicht, weil dafür das Geld fehlt. Das belegt eine jüngst vorgestellte Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Andere haben andere Probleme. Zum Beispiel jene, die über ein Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar (23,6 Millionen Euro) verfügen. Da kann es dann schon mal eine eigene Insel sein. Oder zumindest eine Luxusimmobilie auf einer Insel, die nur den Superreichen dieser Welt vorbehalten ist. Um die kümmert sich auch die Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM), die Tochter der Deutschen Bank für die Betreuung der Vermögenden. Die hat vor wenigen Tagen eine Studie auf den Tisch gelegt – gemeinsam mit der Savills World Research und dem Magazin „Candy“, das sich der Sorgen der Superreichen annimmt.

Wenn die eine Villa oder ein Luxusapartment kaufen, dann sollte es auf den Bermudas liegen. Besonders beliebt sind auch die Bahamas, Virgin Islands, Antigua, Hawaii, die Florida Keys, die Seychellen oder die künstliche Palmen-Insel vor Dubai. Und, man staune, trotz des eher rauen Klimas, die Channel Islands vor Großbritannien. Bis zu sieben Millionen Dollar (5,5 Millionen Euro) werden da schon mal für eine typische Villa mit vier Schlafzimmern auf den Tisch gelegt. Wobei ein solches Objekt der Studie zufolge auf den Seychellen für gerade 980 000 Dollar (770 000 Euro) zu haben ist – fast ein Schnäppchen.

Es kann auch gerne mehr sein. „Eine private Insel ist das wohl größte Prestigeobjekt“, weiß Nicolas Candy, Chef von Candy & Candy, die das gleichnamige Reichen-Hochglanzmagazin publiziert. Die Studie unterscheidet zwischen Privatinseln, Freizeitinseln für den Zweit-, Dritt- oder auch den Viertwohnsitz, Rückzugsinseln für jene, die ihren Lebensmittelpunkt verändern wollen, und jene Inseln, die in der Nähe von Städten liegen. Damit man auch mal schön shoppen kann. Manche wollen sich auch zurückziehen, wie Salman Madhi von der Deutschen AWM sagt, weil „ihnen die urbanen Spielplätze der Superreichen zu zugänglich für die Allgemeinheit sind und daher Glamour vermissen lassen“.

Es gibt bei den Insel-Besitzern auch „reiche Philanthropen, die gemeinsam mit staatlichen Organisationen Naturschutzprojekte umsetzen“, sagt Madhi. Oder die eine Insel einfach unberührt lassen, wie dies, so die Studie, angeblich Johnny Depp bei seiner Insel Little Hall’s Pond Cay auf den Bahamas vorhat.

Den auf die Reichen fixierten Bankern wird die Arbeit nicht ausgehen. Bis 2018 soll die Zahl der Superreichen um 22 Prozent wachsen. Weltweit gibt es angeblich derzeit 1500 Milliardäre und etwa 190  000 Menschen, die über mehr als 30 Millionen Dollar verfügen (23,6 Millionen Euro). Zunehmend gehe auch „junges Geld“ – also Vermögende, die noch nicht lange in der Liga der Reichen sind – auf die Suche nach den begehrtesten Inseln dieser Welt. Und für die größten Raritäten mit größtem Seltenheitswert zahlten sie bereitwillig hohe Aufschläge, heißt es in der Studie. Übrigens: Die 85 reichsten Menschen der Welt besitzen genauso viel wie die 3,5 Milliarden ärmsten Menschen, sagt die Entwicklungs-Organisation Oxfam.