Der achtjährige Armani war in Freiburg ermordet worden. Vom Täter fehlt bislang jede Spur. Foto: dpa

Der gewaltsame Tod des achtjährigen Armani in Freiburg hat Betroffenheit ausgelöst. Ermittelt wurde auf Hochtouren. Doch gebracht hat es nichts. Vom Täter fehlt weiter jede Spur.

Freiburg - Im Fall des getöteten acht Jahre alten Armani in Freiburg hat die Polizei Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ermittler seien in den vergangenen acht Monaten 1280 Spuren und Hinweisen gefolgt, sagte Chefermittler Peter Grün am Freitag. Zudem wurden 5000 Personen befragt. Es seien alle Mittel, die der Polizei zur Verfügung stehen, genutzt worden. Dennoch gebe es zum Täter noch immer keine konkrete Spur. Es werde zwar weiter ermittelt, die nach der Tat gebildete Sonderkommission (Soko) werde aber nächsten Mittwoch aufgelöst. Armanis Leiche war am 21. Juli 2014 in einem Bach gefunden worden. Der Junge wurde laut Polizei von einem Unbekannten erwürgt.

„Wir sind jedem Hinweis gewissenhaft nachgegangen“, sagte der Leiter der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier. Die Soko „Bach“ habe mit bis zu 70 Beamten gearbeitet, diese hätten 8000 Überstunden geleistet. Auch Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA), Spürhunde und Hubschrauber seien zum Einsatz gekommen. Dennoch sei es nicht gelungen, den Täter zu finden. „Das ist ein vorläufiges Ergebnis, mit dem wir natürlich nicht zufrieden sein können.“

Ermittelt werde weiter in einer Ermittlungsgruppe mit 16 Beamten, sagte Egetemaier. 120 Spuren seien noch offen. Diesen werde nun nachgegangen. Zudem würden bereits bearbeitete Hinweise erneut überprüft. Ob der Fall jemals aufgeklärt werde, bleibe ungewiss. Es gebe nichts Konkretes, ermittelt werde in alle Richtungen.

Der Fall habe in der Bevölkerung und bei den Beamten eine „große Betroffenheit“ ausgelöst, sagte Oberstaatsanwalt Michael Mächtel. Gegen acht Personen habe es einen Anfangsverdacht gegeben. Dieser habe sich durch die Ermittlungen aber nicht erhärtet. Es habe 45 Durchsuchungen, Beschlagnahmen, vorläufige Festnahmen und andere Aktionen gegeben. Sie führten nicht zum Erfolg.

Ergebnislos geblieben war im vergangenen Sommer auch ein Fahndungsaufruf in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY - ungelöst“ sowie eine Befragung von rund 3000 Anwohnern. Diese war vor wenigen Wochen beendet worden.

Zu Einzelheiten des Falls wollten sich die Ermittler weiter nicht äußern. Anzeichen eines Sexualverbrechens gibt es den Angaben zufolge nicht, die Polizei kann es aber auch nicht ausschließen.