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Zwischen 1500 und 5000 S21-Gegner trafen sich zur 81. Montagsdemo in der Innenstadt.

Stuttgart - Zehn Tage vor der geplanten Präsentation des Stresstests für den umstrittenen Tiefbahnhof in Stuttgart haben wieder mehr als tausend Gegner gegen das Projekt Stuttgart 21 demonstriert. „Wir müssen jetzt richtig Druck machen“, sagte Hannes Rockenbauch vom Aktionsbündnis bei der 81. Montagsdemonstration in der Stuttgarter Innenstadt.

Die Polizei sprach von rund 1500 Demonstranten, die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf über 5000. Die Veranstaltung verlief friedlich.

Die für den 14. Juli geplante Präsentation des Stresstests bezeichnete Rockenbauch als Show. Er warf der Bahn erneut vor, die wahren Kosten für den Bahnhof zu verheimlichen und auch mit anderen Fakten hinter dem Berg zu halten. So gebe es bislang noch immer keine Daten zum Grundwasser-Management.

"Mit oder ohne Stresstest: Das Projekt ist und bleibt falsch"

Bereits am Morgen hatten mehr als 150 Gewerkschafter die Zufahrt zum Gelände blockiert, auf dem die Bahn ihr Grundwassermanagement organisiert. Dabei rief der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Stuttgart, Bernd Riexinger, dazu auf, den Stresstest zu ignorieren. „Denn mit oder ohne Stresstest: Das Projekt ist und bleibt falsch und kann gestoppt werden, wenn wir unseren Widerstand auf der Straße weiter steigern.“

Der stellvertretender Betriebsratsvorsitzende des Daimler-Werks Untertürkheim, Karl Reif, erklärte, dass viele seine technikbegeisterten Kollegen das Großprojekt ablehnten. Sie würden erkennen, „dass mit Stuttgart 21 Steuermilliarden für ein Rückschrittsprojekt vergraben werden“. Die Polizei löste die Blockade auf. Dabei musste sie nach eigenen Angaben 61 Demonstranten wegführen oder -tragen. Diese müssen nun mit Verfahren wegen Nötigung rechnen.