Die Vorschläge und Kritikpunkte der Bürger werden notiert. Foto: Thomas Krämer

2017 soll ein neuer Mobilitätsentwicklungsplan für Filderstadt aufgestellt werden. Am Mittwoch konnten Bürger beim ersten Stadtteilspaziergang in Plattenhardt Sorgen und Ideen schildern.

Filderstadt - Wie soll der Verkehr in den nächsten 15 Jahren aussehen?“ Diese Frage stellte nicht nur Matthias Schneiders, der Leiter des Filderstädter Stadtplanungsamts. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch der Mobilitätsentwicklungsplan, der bis 2017 erstellt werden soll. Ein Baustein unter vielen war dafür der Stadtteilspaziergang am Mittwoch in Plattenhardt, zu dem Mitarbeiter der Stadtverwaltung, dem mit dem Plan beauftragten Ingenieurbüro sowie einige Bürger gekommen und durch den Ort gelaufen waren. „Wir wollen gerne von ihnen ihre Sorgen, Anregungen und Wünsche hören“, sagte Steffen Brugger, der im Stadtplanungsamt mit dem Projekt betraut ist. Und diese kamen während des zweistündigen Rundgangs reichlich.

Stichwort Autoverkehr
Der ist im Ballungsraum Stuttgart nach wie vor ein großes Problem – egal ob er rollt oder steht. Deshalb wurde von mehreren Bürgern die Verbesserung der Parkplatzsituation im Ort gewünscht. Diese sei sowohl an der Uhlbergstraße als auch im Bereich der Finkenstraße „katastrophal“. Bemängelt wurden von einem örtlichen Geschäftsmann zudem fehlende Parkmöglichkeiten im Zentrum.

Nach Ansicht Bruggers sei Filderstadt sehr gut an das übergeordnete Straßennetz angeschlossen, könne der Verkehr auch wunderbar abfließen – wenn es nicht zu Störungen kommt. „Kurz- bis mittelfristig wird nur der sechsspurige Ausbau der B27 Entlastung für die Autofahrer bringen“, sagte er mit Blick auf den Stau im morgendlichen Berufsverkehr nicht nur am Penny-Kreisel. Allerdings könne dadurch das nächste Nadelöhr entstehen, da durch den Ausbau weiterer Verkehr angezogen werde, so ein Bürger. Er wünschte sich daher eine Schienenverbindung in Richtung Metzin-gen und Reutlingen, da nicht zuletzt Pendler ideale ÖPNV-Nutzer seien.

Stichwort ÖPNV
„Wir wollen an den Haltestellen den Komfort verbessern und beispielsweise Sitzbänke aufbauen“, berichtete Brugger. Dank der Beteiligung an einem Förderprogramm würden außerdem zehn Bushaltestellen in der Kommune barrierefrei umgebaut. Zudem wolle man das ÖPNV-Angebot des Landkreises halten oder sogar ausbauen. Das habe sich, so ein Bürger, deutlich verschlechtert: „Die Frequenz der Busse ist geringer, zudem ist die Umsteigesituation am Busbahnhof in Echterdingen unklar.“ Kritik wurde auch daran laut, dass es in Plattenhardt keinen Fahrkartenautomaten mehr gebe.

Stichwort Radverkehr
„Wir sind gut aufgestellt, wollen aber noch besser werden“, sagte der städtische Fahrradbeauftragte Jürgen Lenz. Es sei jedoch nicht einfach, den Ansprüchen der Radfahrer gerecht zu werden. „Manche fahren lieber auf der Straße, andere bevorzugen den Gehweg“, sagte er. Die Einrichtung der – anfangs heftig umstrittenen – Schutzstreifen sei ein Prozess, der länger dauere. Ein Bürger regte an, deren Ausbau zu forcieren. Zudem wurde die Fahrradmitnahme in den Bussen zum Weilerhau gewünscht.

Stichwort Fußgänger
Vieles könne in Plattenhardt gut zu Fuß erledigt werden, so die überwiegende Meinung. Sehr attraktiv seien die „Gängle“ fernab der viel befahrenen Straßen. Aber, so der Wunsch, diese müssten besser gepflegt und auf eine funktionierende Beleuchtung geachtet werden.

Weitere Termine für die Stadtteilspaziergänge

6. Oktober Bernhausen, Dr.-Peter-Bümlein-Platz7. Oktober Bonlanden, Filderstadt-Museum, Klingenstraße 19 13. Oktober Sielmingen, Rathausplatz14. Oktober Harthausen, Rathausplatz/Grötzinger Straße.Die Stadtteilspaziergänge beginnen jeweils um 17.30 Uhr. Im Amtsblatt am 9. Oktober sowie im Internet wird es außerdem eine Haushaltsbefragung zum Thema Mobilität geben.