Firmenlogos von Telefónica in Düsseldorf, Vodafone in Düsseldorf und der Deutschen Telekom in Bonn (von links). Die Mobilfunker bieten um mehrere Frequenzpakete, die die Bundesnetzagentur versteigert Fotos: dpa Foto:  

Die Bundesnetzagentur versteigert Frequenzen für den Mobilfunk. Das ist ein wichtiger Schritt, meint Redakteur Daniel Gräfe. Doch der Bund lässt zu wenig weitere Schritte folgen.

Stuttgart - Wer auf dem Land lebt, kann vom schnellen Internet meist nur träumen: Nur jedem fünften Haushalt steht es derzeit zur Verfügung. Die Versteigerung der langwelligen 700-MHz-Frequenzen ist deswegen notwendig wie richtig: Mit diesen können die Mobilfunkunternehmen vergleichsweise einfach ihre Netze aufbauen. Gut ist auch, dass die Mobilfunker dazu verpflichtet werden, binnen drei Jahren fast jedem Haushalt eine Versorgung von zehn Mbit/Sekunde zu liefern. Das reicht zumindest für den alltäglichen Gebrauch.

Zukunftsfähig ist das allerdings nicht. Zehn Mbit/Sekunde sind weit hinter den Zielen von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zurück. Dieser hatte bis 2018 flächendeckend eine Geschwindigkeit von 50 Mbit/Sekunde versprochen. Auch mit den Einnahmen aus der Versteigerung wird er das kaum erreichen. Denn das Mindestgebot von 1,5 Milliarden Euro ist wahrscheinlich nur ein Bruchteil dessen, was tatsächlich benötigt wird.

Bisher ist Deutschland beim schnellen Internet international nur Mittelmaß. Geht der Ausbau in dieser Geschwindigkeit voran, wird Deutschland auf absehbare Zeit Durchschnitt bleiben. Mit fatalen Folgen für die Wirtschafts- und Innovationskraft im Land. Der Bund darf den Breitbandausbau nicht wie bisher weitgehend der Wirtschaft überlassen, sondern muss endlich selbst viel mehr investieren.