Rund 40 Kilogramm Heroin sind bei der Festnahme eines Drogendealers in Gebiet des Rheinhafens in Karlsruhe (Baden-Württemberg) sichergestellt worden. Foto: Polizei

Fast 40 Kilogramm Heroin haben Drogenfahnder in Karlsruhe sichergestellt. Das ist der größte Drogenfund seit neun Jahren im Südwesten. Auf dem Schwarzmarkt ist das Heroin mindestens eine Million Euro wert.

Stuttgart/Karlsruhe - Größter Heroinfund seit Jahren in Baden-Württemberg: Fast 40 Kilogramm Heroin im Schwarzmarktwert von mindestens einer Million Euro haben Drogenfahnder Ende Mai im Gebiet des Rheinhafens Karlsruhe sichergestellt - das ist der bedeutendste Heroinfund seit 2007, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mitteilten. Acht international agierende Drogenhändler sitzen in Haft. „Das ist schon ein großer Coup gewesen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der weitreichende Schlag gegen die internationale Drogenkriminalität wurde möglich dank grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit belgischen Ermittlern.

Zeitgleiche Aktion in Antwerpen

In einer abgestimmten Aktion waren am 25. Mai im Hafengebiet von Karlsruhe drei Verdächtige bei der Übergabe der knapp 40 Kilogramm Heroin festgenommen worden. Die Droge war in 80 Päckchen verpackt in Hohlräumen des Dealer-Autos versteckt gewesen. Was mit dem Heroin geschehen sollte, wurde zunächst nicht bekannt. Der Straßenverkaufswert wird jedenfalls auf weit über eine Million Euro geschätzt. „Es handelte sich um relativ reines Heroin“, erläuterte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Für den Verkauf wäre es nach Überzeugung der Ermittler noch „gestreckt“ worden - und damit ein Vielfaches wert gewesen.

Zeitgleich nahmen Spezialkräfte der belgischen Polizei in Antwerpen fünf weitere Dealer fest, darunter auch die mutmaßlichen Auftraggeber. Die zum Teil bereits einschlägig polizeibekannten Männer im Alter zwischen 30 und 51 Jahren stammen aus Polen, der Türkei, Belgien, Kasachstan und Deutschland. Sieben Männer sind hier in Untersuchungshaft und warten in Stuttgart auf ihren Prozess. Der mutmaßliche Kopf der Bande, hat sich gegen eine beschleunigte Auslieferung an die deutsche Justiz gewehrt. Über seine Auslieferung entscheidet ein belgisches Gericht.

Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen in Alzey, Aachen, Hannover, Wuppertal und in Belgien wurden unter anderem eine scharfe Pistole sowie zwei mit Munition gefüllte Magazine gefunden. Die Ermittlungen dauern an.