Detlev Zander mit Fotos, die an die Zeit im Kinderheim erinnern. Foto: dpa

Zur Aufarbeitung der Geschehnisse im Kinderheim der Brüdergemeinde Korntal soll der Rechtsanwalt Ulrich Weber hinzugezogen werden. Er beleuchtet momentan die Vorkommnisse bei den Regensburger Domspatzen.

Stuttgart - Die Aufklärung und Aufarbeitung der Vorfälle im Korntaler Kinderheim in den 50er bis 90er Jahren kommt ganz im Sinne der ehemaligen Heimkinder voran. Beim jüngsten Treffen der Steuerungsgruppe, die sich über das Vorgehen verständigt, haben sich deren Mitglieder darauf geeinigt, den Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber hinzuzuziehen. Weber ist derzeit mit der Aufklärung der Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen betraut.

Im Fall des Kinderheims, das von der Korntaler Brüdergemeinde geführt wird, könnte Weber die Rolle des Aufklärers übernehmen, während die Gruppe um die Erziehungswissenschaftlerin Professor Mechthild Wolff die Geschehnisse unter fachlichem Aspekt aufarbeiten und bewerten soll.

Dies entspricht den Wünschen und Vorschlägen eines Teils der ehemaligen Heimkinder wie Detlev Zander. Sie hatten bemängelt, dass sich die Betroffenen wegen der historischen Aufarbeitung und Dokumentation nicht mehr offen über ihre Erlebnisse austauschen konnten. Dabei hätte die Gefahr bestanden, dass sich manche gehörten Dinge als eigene Erlebnisse im Gedächtnis verfestigen. Das erste Treffen mit Ulrich Weber soll „zeitnah“ stattfinden.