"Mipsterz" in den USA - junge muslimische Frauen posieren in Hipster-Outfits in einem Youtube-Video Foto: Screenshot

Der neue Trend aus Übersee: „Mipsterz“, nennen sich junge Muslima. Im klassischen Hip-Hop-Style und mit Hipster-Attidüden posieren sie in einem Youtube-Video für die Kamera.

Vintage-Röhrenjeans, Hornbrillen, Jutebeutel. Das ist die Uniform der Hipster, den stets modebewussten, jungen Anhänger einer Subkultur, die vor allem in Berlin und den internationalen Hauptstädten vertreten sind. Einige Fachautoren haben bereits das Ende der Hipster-Ära ausgerufen ( „Hipster – eine transatlantische Diskussion“, Suhrkamp). Da kommt es gerade recht, dass von Übersee ein neuer Trend herüberschwappt, der auf dem Stilphänomen aufbaut. Die weiblichen muslimischen Hipster, wenn man so will.

„Mipsterz“, nennen sich die jungen Frauen. Im klassischen Hip-Hop-Style posieren sie in einem Youtube-Video für die Kamera. Mit Kopftuch lassen sie locker das Skateboard ausrollen, während im Hintergrund der Song „Somewhere in America“ von Rapper Jay-Z läuft. Es sind Szenen, die der Betrachter aus unzähligen Musikvideos von amerikanischen Rappern kennt. Lässiges Rumhängen am Hauseingang, Feuerleitern vor rotem Backstein. Nur eben, dass dort keine harten Typen rappen, sondern sich junge Frauen mit verhüllten Haaren in Szene setzen. Die Botschaft der Bilder: Wir sind jung, wir sind frei und - wir glauben an Allah.

Im Internet löst das Video eine kleine Debatte aus. Die Journalistin Yasmine Hafiz fordert, in einem Text: „Wir brauchen mehr Mipsterz“. Sie sei eine amerikanische Muslimin und das Video zeige einen Weg, wie das aussehen könne. Das zweieinhalb Minuten lange Video sei ein „wake-up call“, ein Weckruf, der zeigt, was der Islam in Amerika bräuchte. Anderorts löst das Video Protest aus. Geht die Freizügigkeit mit den Glaubenswerten zusammen?

Angeblich, liest man im Netz, sei die Mipster-Mode nur Mittel zum Zweck. Das bedruckte Jack-Daniels-T-Shirt aus den Achtzigern werde einfach zum Kopftuch umfunktioniert. Die großen Brillen, Converse-Schuhe – alles Markenzeichen auch der Hipster. Nur das mit dem Rauschebart, das wird schwierig.