Erst vergangene Woche hatte es einen Selbstmordanschlag in Nigeria gegeben (Archivfoto). Foto: AP Photo/Jossy Ola

Boko Haram missbraucht für seine Anschläge immer wieder Kinder und Teenager. Die islamistischen Terroristen greifen auch Moscheen an. In Mubi schlug ein Attentäter während des Morgengebets zu.

Abuja - Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee im Nordosten Nigerias sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Der Attentäter sei ein Teenager gewesen, sagte Polizeisprecher Othman Abubakar am Dienstag. Zahlreiche weitere Menschen seien bei dem Anschlag in der Stadt Mubi im Bundesstaat Adamawa während des Morgengebets verletzt worden.

„Wir versuchen noch, die Zahl der Verletzten zu klären, denn sie sind auf mehrere Krankenhäuser verteilt worden“, sagte Abubakar. Der regionale Koordinator des Katastrophenschutzes, Idris Garga, hatte zunächst von mindestens 20 Verletzten gesprochen.

Attentat trägt Handschrift von Boko Haram

Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag, aber das Attentat trug die Handschrift der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Die Gruppe zwingt immer wieder Minderjährige zu Selbstmordattentaten. Bis August hatten die Extremisten dem UN-Kinderhilfswerk zufolge in diesem Jahr bereits 83 Kinder für solche Anschläge missbraucht, darunter 55 Mädchen. Die meisten der Opfer seien jünger als 15 Jahre gewesen, erklärte Unicef.

Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten sind im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten der Nachbarländer seit 2009 mindestens 20.000 Menschen getötet worden. Boko Haram will dort einen sogenannten Gottesstaat mit extrem strikter Anwendung des islamischen Rechts errichten.

Zwei Millionen Menschen auf der Flucht

Boko Haram wurde international bekannt durch die Entführung der Schülerinnen aus Chibok. Seit dem vergangenen Jahr hat das nigerianische Militär die meisten von der Gruppe gehaltenen Gebiete zurückerobert. Die Extremisten führen jedoch immer wieder Anschläge im Nordosten Nigerias aus, zumeist im Bundesstaat Borno. In Folge der Gewalt sind in der Region mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.