"Lasst die Welt nicht in den Händen von Idioten“, das ist das Motto des jüngsten Mikrostaates von Europa. Mininationen gibt es auch in Deutschland, die teilweise historisch, teilweise auch aus Protest ausgerufen wurden. Eine Auswahl finden Sie hier.

Rom - Es ist ja schon verlockend: Wer keine Lust mehr hat Steuern zu zahlen, Verbote doof findet oder sich über Bürokratie und Gesetze aufregt, gründet einfach seinen eigenen Staat. Was man dafür braucht? Ein Stück Land oder eine Insel, eine Bevölkerung und eine Regierung.

„Lasst die Welt nicht in den Händen von Idioten“, das ist das Motto vom „Fürstentum von Dellavalle“. Bei Europas jüngsten - und wohl bizarrsten - Mikrostaat handelt es sich um ein Mini-Areal auf einem Kreisverkehr im Nordwesten Italiens. Der selbsternannte Staatschef des Fürstentums, der 70-jährige Pier Giuseppe Dellavalle rief vor drei Monaten seinen eigenen Staat aus. Vorausgegangen sind 15 Jahre Streit mit der italienischen Regierung um die Besitzrechte des Grundstücks. Nun ist Giuseppe Dellavalle der König über seinen Kreisverkehr – wenigstens hier gelten seine Regeln, meint er.

Abgesehen von „Narrenstaaten“ gibt es aber auch Mikronationen, die durch Protestbewegungen oder durch ungeklärte Besatzungszonen historisch entstanden. Sieben Beispiele aus Deutschland, die auch in der Übersichtskarte zu finden sind, zeigen, dass die Mikrostaaten auch heute noch eine Rolle spielen.

Und wenn es nur für ein Wochenende ist, wie bei der Bunten Republik Neustadt, einem Stadtteil von Dresden. Was das Ziel der Regierung ist? Feiern. An jedem dritten Wochenende im Juni ziehen über 100.000 Besucher beim Stadtteilfest durch die Straßen. Danach ruht die Bunte Republik Neustadt mit ihren Bürgern aus, bis zum nächsten Stadtteilfest. Ein Programm, auf das andere Staaten neidisch werden könnten.