Ludwigsburgs Michael Stockton und Kollegen lassen sich nach dem Sensationssieg gegen Bamberg feiern Foto: Baumann

Die MHP Riesen besiegen den Topfavoriten Brose Baskets Bamberg mit 83:73 und bringen sich in eine gute Ausgangssituation im Kampf um die Play-off-Teilnahme.

Ludwigsburg - „Es war nur ein Sieg“, sagte Riesen-Coach John Patrick nach der Partie gegen den zuvor seit 16 Partien ungeschlagenen Tabellenführer der Basketball-Bundesliga. Die 4258 Fans sahen das etwas anders und brachten die Ludwigsburger MHP-Arena am Samstagsabend über 40 Minuten zum Beben, als hätten die Ludwigsburger die Play-offs bereits erreicht.

Mit „viel Energie und einem perfekten Gameplan“ (Patrick) drängten die Ludwigsburger das scheinbar übermächtige Team aus Franken von der ersten Minute an in die Defensive. Angeführt vom wieder einmal überragenden David Kennedy ließen die aggressiven Gastgeber die Bamberger zu keinem Zeitpunkt ihre individuelle Klasse ausspielen und drückten dem Tabellenführer konsequent ihr Spiel auf.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Coach Patrick: „Großes Lob an mein Team. Wir hatten nichts zu verlieren und haben mit einer kompakten Verteidigung und einer starken Fitness die Bamberger dominiert.“ Was dieser Sieg wert ist, werden die kommenden Woche zeigen. In unserer Analyse beleuchten wir die Play-off-Chancen der Ludwigsburger Basketballer.

Die Ausgangssituation: Nach dem Sieg gegen die Franken haben sich die Riesen in ein gute Position gebracht. Mit 28 Punkten sind die Barockstädter wieder mittendrin im Rennen um die begehrten Play-off-Ränge. Auf dem Restprogramm stehen die Partien gegen die Abstiegskandidaten Crailsheim und Bremerhaven sowie die Play-off-Aspiranten aus Frankfurt, Braunschweig, Artland und Göttingen.

Was für eine Play-off-Teilnahme spricht: Die Ludwigsburger haben es nun selbst in der Hand. Mit den Siegen gegen Bamberg und Berlin haben die Riesen gezeigt, dass sie jedes Team in der Liga schlagen können. „Das gibt uns Auftrieb“, sagte John Little zuversichtlich. In den direkten Duellen mit Frankfurt, Artland, Braunschweig und Göttingen können die Ludwigsburger diesen Schwung mitnehmen und sich aus eigener Kraft eines der begehrten Tickets für die K.-o.-Runde sichern. Eine Schlüsselrolle werden dabei Liga-Topscorer DJ Kennedy, Top-Rebounder Jon Brockman und Spielmacher Kerron Johnson spielen. Rufen sie ihre Leistung weiterhin ab und sollte Shawn Huff seine aufsteigende Form beibehalten, dürfen sich die Riesen-Fans auf mindestens zwei Extra-Spiele im Mai freuen.

Was dagegen spricht: „Wir dürfen uns keine Schwächen mehr erlauben“, mahnte John Patrick. Die fehlende Konstanz hat die Riesen im Laufe der Saison schon einige Punkte gekostet. In der aktuellen Phase wäre ein solcher Ausrutscher gleichbedeutend mit dem Ende aller Play-off-Hoffnungen. Zudem ist die Abhängigkeit der MHP Riesen von ihrem Top-Trio riskant. Der Ausfall eines der Stars könnte die Ludwigsburger teuer zustehen kommen. Zu groß ist die Kluft zwischen der Anfangsformation und den Bankspielern der Ludwigsburger.

Fazit: „Es bleibt eng bis zum Schluss“, sagte Guard John Little nach dem Bamberg-Spiel wohl wissend. Bleiben alle Spieler fit und David Kennedy und Jon Brockman in Form, wird das Play-off-Ticket gelöst.