In Mexiko ist ein Massengrab entdeckt worden. Foto: El Universal via ZUMA Wire/dpa

In einer mutmaßlichen Massengräber-Anlage von Drogenkartellen sind im mexikanischen Golfküstenstaat Veracruz mehr als 250 Schädel gefunden worden.

Mexiko-Stadt - In monatelanger Kleinarbeit haben Aktivisten im mexikanischen Golfküsten-Staat Veracruz mehr als 250 Schädel in heimlichen Massengräbern entdeckt. Staatsanwalt Jorge Winckler bestätigte am Dienstag diese vorläufige Zahl und sagte mit Hinweis auf 2400 in Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen verschwundene Menschen: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie viele Menschen dort illegal begraben sind. Veracruz ist ein riesiges Massengrab.“

Winckler sagte, Ausgrabungen hätten bisher nur ein Drittel des Geländes in einem Wald am Rand der Stadt Veracruz abgedeckt, in der die Schädel sowie menschliche Knochen gefunden worden seien. „Viele Jahre ließen die Drogenkartelle Menschen verschwinden und die Behörden waren gleichgültig“, sagte Winckler offenbar in Anspielung auf die Amtszeit des flüchtigen früheren Gouverneurs Javier Duarte sowie dessen Vorgänger.

Bereits mehrere Massengräber entdeckt

Die menschlichen Überreste wurden von Aktivisten entdeckt, die Winckler nicht näher identifizierte. Gruppen wie Colectivo Solecito haben bereits mehrere Massengräber entdeckt.

Die Aktivisten in Veracruz waren seit Mitte 2016 mit Stangen durch das Gelände gegangen, die sie in den Waldboden stießen. Geruchsproben an der mit der Stange herausgezogenen Erde gaben Hinweise auf mögliche menschliche Verwesung. Dann alarmierten sie die Behörden, die die Ausgrabung veranlassten.

Veracruz wurde lange vom Zeta-Kartell beherrscht. 2011 drang das Kartell Jalisco Nueva Generación in den Staat ein, es gab blutige Bandenkriege um die Vorherrschaft. Drogenkartelle in ganz Mexiko sind berüchtigt dafür, ihr Opfer in Massengräbern verschwinden zu lassen.