Mit einer Ausnahmegenehmigung darf die Outlet-City Metzingen noch weiter wachsen Foto: Leif Piechowski

Das Hugo-Boss-Outlet in Metzingen darf verlegt und auf 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert werden. Außerdem können weitere fünf Outlet-Geschäfte mit insgesamt gut 2700 Quadratmeter errichtet werden. Das hat das Regierungspräsidium Tübingen jetzt bekannt gegeben.

Stuttgart/Tübingen - Das Mekka des Fabrikverkaufs darf weiter wachsen. Das Regierungspräsidium Tübingen hat jetzt bekannt gegeben, dass das Hugo-Boss-Outlet in Metzingen verlegt und auf 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert werden darf. Außerdem können weitere fünf Outlet-Geschäfte mit insgesamt gut 2700 Quadratmeter errichtet werden.

Der Entscheidung war ein längeres Verfahren vorausgegangen, da Metzingen mit seinen 21 000 Einwohnern nach dem Gesetz eigentlich kein Standort für Fabrikverkauf dieser Größe sein darf. Die Geschäfte von Boss, Bally oder Puma haben zusammen längst über 20 000 Quadratmeter. Wie bei früheren Erweiterungen macht die Behörde eine Ausnahme wegen des internationalen Einzugsgebiets: mehr als 63 Prozent der Kunden kämen von außerhalb Baden-Württembergs. Deshalb müsse etwa Nachbar Nürtingen damit rechnen, dass ihn die Erweiterung lediglich 4,5 Prozent seiner Kaufkraft koste.

Im Planungsausschusses des Verbands Region Stuttgart, der die Outlet-City schon lange begrenzen will, hat die Entscheidung am Mittwoch keine Begeisterung hervorgerufen. Chefplaner Thomas Kiwitt verwies auf die Salamitaktik der Erweiterungen, die sich in der Summe durchaus bemerkbar machten: „Man erkennt der Nürtinger Innenstadt heute schon an, dass es ein starkes Factory Outlet Center als Nachbar hat.“ Kiwitt versuchte, Begehrlichkeiten im Raum Stuttgart im Keim zu ersticken. In der Entscheidung werde der „absolute Sonderfall“ Metzingen betont, „der auf keinen Fall auf andere Standorte übertragen werden kann“. Im Raum Stuttgart gibt es Streit unter anderem um das Breuningerland Sindelfingen, das um 10 000 Quadratmeter erweitern will.