Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Foto: dpa

Aus Brüssel erklingen versöhnliche Töne in Richtung Athen. Doch Kanzlerin Merkel sagt, sie kenne kein "belastbares" neues Angebot. Indes soll Tsipras mit Juncker, Draghi und Schulz telefoniert haben.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht keine Chancen für eine Einigung mit Griechenland in letzter Minute noch an diesem Dienstag. „Heute Abend, genau 24 Uhr mitteleuropäischer Zeit, läuft das Programm aus. Und ich kenne keine belastbaren anderen Hinweise“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Aber auch nach Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms werde Europa die Gesprächsfäden mit Griechenland nicht kappen. Die Tür stehe weiter offen.

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras telefonierte nach Angaben aus griechischen Regierungskreisen am Dienstag mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EZB-Präsident Mario Draghi und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Zum Inhalt der Gespräche wurde nichts bekannt.

Offen war, ob Athen ein Vermittlungsangebot der EU im Streit zwischen Griechenland und den Geldgebern annimmt. Bedingung aus Brüssel war, dass Tsipras die Griechen aufruft, beim Referendum am Sonntag für die Sparauflagen der Geldgeber zu stimmen.

Indes stellte der griechische Finanzminister noch einmal klar, dass am Dienstag keine Zahlung an den IWF gehen werde. Auf die Frage, ob Griechenland die Zahlung in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro fristgerecht zum 30. Juni leisten werde, antwortete Gianis Varoufakis in Athen mit einem „Nein“, wie griechische Medien berichteten. Er hoffe dennoch, dass es eine Einigung geben werde. „Wir wollen im Euro bleiben, aber mit einer Regelung, mit der wir leben können“, sagte er weiter.