Bei der Auseinandersetzung um den Mensabau am Paracelsus-Gymnasium steht im Hintergrund auch die Frage, wie es mit den Erweiterungsplänen für die Körschtalschule weitergeht. Foto: Eveline Blohmer

Die Stadt verteidigt mit einer Studie ihre Position. Die Verknüpfung der vom Paracelsus-Gymnasium abgelehnten Überbauung der Innenhöfe für einen Mensabau mit dem Beginn einer Erweiterung der Körschtalschule könnte das Klima zwischen beiden Schulen belasten.

Hohenheim - Eigentlich ist immer noch alles geritzt für das Paracelsus-Gymnasium. Die zwei größten Fraktionen im Gemeinderat, CDU und Grüne, stehen hinter ihrem Nein zu überbauten Lichthöfe. Die dritte Fraktion in der informellen Koalition für das PGH, die SPD, will immerhin noch intern über die Machbarkeitsstudie der Verwaltung diskutieren, die sich erneut gegen die sogenannte Pavillonmensa ausspricht. In Person der Gemeinderätin Maria Hackl setzt die SPD aber gleichfalls ein Signal, dass die Stadträte sich wenig scheren um die Einwände der Verwaltung. So weit, so gut für das PGH. So weit verständlich auch die ruhige Reaktion der Schulleiterin Sabine Witzke.

Diskussionen könnten weitergehen

Dennoch könnte die Machbarkeitsstudie auch sie noch ins Schwitzen bringen. Die Verwaltung hat dargelegt, dass die Lichthöfe möglichst schnell einer Mensa weichen müssen, damit die lang ersehnte Erweiterung der Körschtalschule erfolgen kann. Sie argumentiert mit im Doppelhaushalt vorgesehenem Geld, das nur für einen Interimsbau für acht Klassen vorgesehen ist. Auch wenn etwa der Elternbeirat bestreitet, dass ein größerer Interimsbau bei der Pavillonlösung nötig ist, eines ist jetzt schon sicher: Spricht der Gemeinderat in Sachen Mensa nicht bald ein Machtwort, gehen die Diskussionen weiter.

Geht es aber nicht voran mit der Mensa, dürfte dass der Körschtalschule in etwa so wenig schmecken wie ein versalzenes Mittagessen in der Schulkantine. Die Körschtalschule wartet sehnsüchtig darauf, dass neuer Platz für ihre wachsende Schülerzahl geschaffen wird. Auch wenn an der Gemeinschaftsschule niemand offen sagen dürfte: Die Sorgen des PGH um seine Lichthöfe tritt hinter der eigenen schieren Raumnot zurück. Es droht ein Wettbewerb der Bedürfnisse. Die Verwaltung gerät in den Verdacht, das Hohenheimer Gymnasium und die Körschtalschule gegeneinander auszuspielen. Den sollte Bürgermeisterin Isabel Fezer bei den anstehenden Gesprächen ausräumen. Statt mit Studien aus dem eignen Haus bekannte Standpunkte zu verteidigen, ist es Zeit, mit allen Betroffenen die Argumente offen auszutauschen.