Die Gehwegnasen sollen die bisher schnurgerade Straße unterbrechen. Foto: Nina Ayerle

Gehwegnasen sollen nun Autofahrer ausbremsen. Bisher halten sich wenige an Tempo 30.

S-Süd - Anwohner und Lokalpolitiker forderten über zehn Jahre lang mehr Sicherheit im Straßenverkehr an der Etzelstraße. Nun ist endlich ein erster Schritt getan: Gehwegnasen sollen nun zur Drosselung des Tempos beitragen, da sie den geraden Straßenverlauf der Verbindnungsstraße von Bopser und Stuttgarter Süden unterbrechen sollen. Die Straßenverengung an zwei Stellen soll laut Rainer Wallisch, beim Stadtplanungsamt für den Bezirk Mitte und Nord zuständig, die Gefährdung für Fußgänger bei der Überquerung minimieren und natürlich Autofahrer dazu animieren, die Geschwindigkeit zu drosseln. Bezirksvorsteher Raiko Grieb (SPD) ist froh, dass die Arbeiten nun endlich vorgenommen wurden. Auch, dass nach über zehn Jahren Diskussion im Jahr 2015 endlich überhaupt zu einem Ende gekommen sei. Vor einem Jahr nannte er es deshalb sogar eine „historische Entscheidung“.

Entlang der Etzelstraße herrscht Tempo 30. Viele Anwohner und auch Mitarbeiter der anliegenden Jugendeinrichtungen stellten jedoch immer wieder fest, dass sich viele Autofahrer dort nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Auch gelegentliche Kontrollen änderten daran nichts. Die Etzelstraße wird auch gerne als Schleichweg genutzt, wenn die Hauptverkehrsstraßen überfüllt sind, die bisher durchwegs gerade Straße lud viele Autofahrer zum Rasen ein.

Nachbarn sammelten über 100 Unterschriften für mehr Sicherheit

Anfang 2015 kamen deshalb mehrere Anwohner in den Bezirksbeirat und beschwerten sich über die Situation. Zuvor hatten sie auch über 100 Unterschriften in der Nachbarschaft gesammelt. Auch ein Mitarbeiter der Jugendfarm klagte damals darüber, dass die Autofahrer an der Ecke zu schnell unterwegs seien, die Kinder wiederum oft nicht genügend aufpassen würden.

Das Stadtplanungsamt präsentierte daraufhin verschiedene Vorschläge. Im Austausch mit dem Bezirksbeirat entschied man sich dann letztlich zunächst für die Gehwegnasen an zwei Stellen. Diese sind auf Höhe der Jugendfarm Etzelstraße sowie ungefähr in der Mitte der langen Straße. Die Fahrbahn ist dort nun auf etwa 3,5 Meter verengt, es passt damit jeweils nur ein Fahrzeug durch. Dadurch sollen die Autofahrer eben dort zum Abbremsen gezwungen werden.

Sorgen bereitete bei der Debatte damals Bürgern und einigen Bezirksbeiräten zudem noch die Kreuzung Etzelstraße und Neue Weinsteige. Das Stadtplanungsamt sah damals allerdings keine Veranlassung, an dieser Stelle noch weitere Maßnahmen zu veranlassen. Zum einen gab es dort über mehrere Jahre hinweg keine Unfälle, wie Wallisch sagte, und zum anderen habe man schon einen erhöhten Gehweg sowie die gepflasterte Gehwegüberfahrt.

Die Grünen forderten damals eine einseitige Sperrung der Etzelstraße

Der Fraktion der Grünen ging diese Lösung damals eigentlich nicht weit genug. Ihnen schwebte eine einseitige Sperrung der Etzelstraße in Richtung Hohenheimer Straße vor. Dies lehnten aber die anderen Fraktionen und die Stadtverwaltung ab. Auch die Idee, einige Parkplätze quer anzuordnen, statt längs, setzte sich nicht durch. Einige Bezirksbeiräte und Anwohner wünschten nämlich den Allee-Charakter der Straße zu erhalten.