Zur Straße wird auf diesem Entwurf die Anlage durch Gebüsch abgegrenzt. Foto: privat

Mehr grün im Stuttgarter Westen: Gartenbauschüler aus Hohenheim präsentieren im Auftrag der Quartierswerkstatt Hasenberg ihre Entwürfe für die Sanierung der Anlage an der Röckewiesen-/Reinsburgstraße.

S-West - Die Grünanlage an der Kreuzung Reinsburg-/Röckenwiesenstraße lädt nicht zum Verweilen ein. Dazu trägt schon der Eingangsbereich mit einem Glascontainer und einer Litfaßsäule bei. Das soll bald anders werden. Die Quartierswerkstatt Hasenberg ist seit drei Jahren aktiv und hat sich jetzt die Verschönerung der Anlage vorgenommen: Sie soll ein Treffpunkt für alt und jung werden. Im Bezirksbeirat stellte Pfarrer Siegfried Finkbeiner von der evangelischen Paulusgemeinde das Projekt vor. Für die Planung hatte sich die Quartierswerkstatt an die Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim gewandt.

Dringender Bedarf

Vier Schüler stellten ihre Konzepte für einen neuen Treffpunkt im Viertel vor. Ihre Entwürfe hatten von insgesamt 25 das Rennen gemacht. Sie werden jetzt auf einstimmigen Beschluss des Bezirksbeirats an das Garten-und Friedhofsamt weitergeleitet mit der ausdrücklichen Bitte, deren Realisierbarkeit zu prüfen und sich der Ideen zu bedienen, die hier entwickelt wurden. „Es besteht hier dringender Bedarf für eine Verschönerung“, betonte Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle. Finkbeiner berichtete, dass die Veranstaltungen der Quartierswerkstatt Hasenberg stets gut besucht seien. Bereits im Januar waren die Aktiven bei den Gartenbauschülern in Hohenheim zu Gast gewesen und ließen sich die 25 Entwürfe der Klasse erklären.

Auftrag an die Verwaltung

Im Antrag des Bezirksbeirats an die Verwaltung wird diese aufgefordert, ihre Planungen im Gremium vorzustellen und die Kosten für die Umgestaltung in den kommenden Doppelhaushalt einzustellen. Die Ausgaben haben die vier Gartenbauschüler für ihre Entwürfe jeweils schon mitkalkuliert: Die Kosten liegen zwischen 90 000 und 136 000 Euro.

Alle hatten sich Gedanken gemacht, wie die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen berücksichtigt werden könnten. Denn Besucher der Grünanlage können die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Haus am Hasenberg sowie die jungen Familien mit Kindern sein, die im Viertel wohnen. Ein Spielplatz ist jedoch nicht vorgesehen, denn der nächste ist an der oberen Rotebühlstraße. Allerdings sollen die Wege mit einem Material gestaltet werden, auf dem Kinder spielen können.

Alte Bäumen bleiben

Neben Sitzplätzen in Form von Bänken, Sitztreppen oder Sitzsteinen ist in den Entwürfen auch Raum für Aktivitäten vorgesehen, zum Beispiel in Form einer Bocciabahn oder eines Barfußpfades. Aus den Reihen der Bezirksbeiräte kam der Wunsch nach einem Außenschachspiel. Wichtig ist allen Planern auch eine größere Freifläche, die für Quartiersfest oder Flohmärkte genutzt werden kann . Der alte Baumbestand wird nicht angetastet, sondern in die Planung aufgenommen. So können Sitzplätze im Schatten und in der Sonne geschaffen werden. Für weitere Bepflanzungen sind Hochbeete mit pflegeleichten Gewächsen, die nicht gegossen werden müssen, vorgesehen. Zur Abgrenzung gegen die Straßen empfehlen die angehenden Gartenbauer niedrige Hecken, die zudem den hässlichen Eingangsbereich für den Besucher der Grünanlage unsichtbar machen können. „Andererseits müssen wir in der Anlage Sichtachsen schaffen. Damit man sieht, wer kommt und wer geht“, betonte der Gartenbauschüler Fabian Siverius bei der Präsentation seiner Ideen.