Die dreijährige Siama Marjan steht in Nairobi (Kenia) hinter einem Moskitonetz, das sie vor dem Stich von Malaria-Mücken schützt. Foto: dpa

Der Nobelpreis für Medizin ist an drei Parasiten-Forscher vergeben worden – unter anderem für die Malaria-Forschung. Nun könnte mit dem Wirkstoff Artemisinin der Durchbruch im Kampf gegen das tödliche Fieber gelingen. Führend in der Malaria-Forschung ist die Universität Tübingen.

Stockholm - Der Medizin-Nobelpreis geht in diesem Jahr an drei Wissenschaftler für Therapieansätze gegen Parasiten-Krankheiten wie Malaria und Flussblindheit. Die eine Hälfte erhält die Chinesin Youyou Tu. Die zweite Hälfte teilen sich der gebürtige Ire William C. Campbell und der Japaner Satoshi Omura. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit umgerechnet 850 000 Euro (acht Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Wirksame Mittel gegen Parasiten-Erkrankungen

„Nach Jahrzehnten begrenzten Fortschritts bei der Entwicklung haltbarer Therapien für Parasiten-Krankheiten haben die Entdeckungen der diesjährigen Preisträger die Situation radikal verändert“, heißt es in der Begründung des Nobel-Komitee. Die Entdeckung von Artemisinin (ein Mittel gegen Malaria) und Avermectin (ein Mittel zur Parasitenbekämpfung) habe der Menschheit kraftvolle Mittel geliefert, verheerende Krankheiten zu bekämpfen, die Hunderte Millionen Menschen jährlich beträfen. „Die Wirkung in Form einer verbesserten menschlichen Gesundheit und verminderten Leidens sind unermesslich.“