Matteo Capreoli kommt Ende September mit seinem Elektro-Projekt „A Good Piece Of What“ nach Stuttgart ins Zwölfzehn Foto: Promo

Der junge Folk-Musiker Matteo Capreoli veröffentlich seine erste EP, „Kinder des Lichts“ – der gebürtige Reutlinger kommt Ende September nach Stuttgart.

Stuttgart - Stoffkleidung in Erdtönen, ein indischer Rosenkranz um den Hals, brauner Lockenkopf und Vollbart – das ist Matteo Capreoli. Und er klingt so, wie seine Erscheinung vermuten lässt als Freigeist, Denker und vor allem: Vollblutmusiker. „Wir sind Kinder des Lichts, wandern durch alles und nichts. Von Sorgen befreit, zu allem bereit, wenn die Sonne uns küsst“, singt er auf seiner am Freitag erscheinenden EP „Kinder des Lichts“. Sorglos wirkt der gebürtige Reutlinger durchaus, in seiner Musik schwingt das Folk-Flair der 1970er-Jahre mit.

Matteo Capreoli in der Soundcloud hören

All das hat Capreoli vor fast zwei Jahren mitgenommen in die Wahlheimat Hamburg, nachdem er lange Zeit in Stuttgart gelebt hatte. „Stuttgart ist meine Lieblingsstadt, hat sich aber irgendwann für mich zu klein angefühlt“, erklärt er seinen Umzug. „Ich habe durch die Musik viele Hamburger Künstler wie Das Bo oder Samy Deluxe kennengelernt und bin in den Norden gezogen.“ Trotzdem fühlt er sich immer noch stark mit der Schwabenmetropole verbunden: „Ich bin oft und gerne in Stuttgart, im tiefsten Herzen bin ich Schwabe.“

Soul-Folk im Stil von Mumford & Sons

Woher aber kommt seine Affinität zu retroorientierten Klängen? „Ich bin dank meines Vaters mit traditioneller Musik aufgewachsen. Ich will den Zeitgeist der 1970er Jahre mit meiner Musik einfangen“, erklärt Capreoli. Auf die Frage, ob er ein moderner Hippie ist, antwortet er mit einem Lachen: „Das kann man so sagen, auch wenn ich mich selber nicht so nenne würde!“ Er sei einfach kein Typ für einen monotonen Tagesablauf, das Wohlfühlen sei ihm wichtig und die Möglichkeit, viel unterwegs zu sein. Trotzdem achte er in gewissem Maß auf Ordnung: „Da bin ich dann Schwabe genug.“

Angefangen hat er am Schlagzeug, dem Instrument seines Vaters. Inzwischen ist er Multiinstrumentalist, hat die EP zum Großteil selbst eingespielt. Vorbilder habe er außer seinem Vater keine, sagt er, inspirieren lässt er sich von Bob Dylan, Jimi Hendrix, den Doors. Er möchte modernen Soul-Folk im Stil von Mumford & Sons in Deutschland durchsetzen, so weit hat er sich musikalisch gefunden. „Meine Musik hat jetzt ein Zuhause“, sagt er, deshalb auch der Titel seines 2014 erscheinenden Albums: „Zuhause.“

„Die Hamburger sind richtige Schwabenfans."

„Jetzt will ich meine Musik mit einer Liveband auf die Bühne bringen, ich will für die Leute spielen.“ Zur aktuellen Situation in der Stuttgarter Musikszene hat Capreoli eine deutliche Meinung. „Ich finde es gut, dass durch Künstler wie Cro endlich wieder ein Lebenszeichen aus Stuttgart kommt“, sagt er und geht gleich auf die Verlegung des Jazz/Pop-Studienganges nach Mannheim ein: „So etwas trägt sich nach außen, dadurch verzieht sich das Bild, das man von Stuttgart hat. In Hamburg ist man verwundert über die Zustände in Stuttgart. Erst diese Sache mit dem Bahnhof, und jetzt das.“

Trotzdem seien Stuttgarter in Hamburg gern gesehen. „Die Hamburger sind richtige Schwabenfans. Wir sind hier richtige Lieblinge“, sagt Capreoli und fügt hinzu: „Ich habe mich dort von Anfang an wohlgefühlt.“

Und dieses Gefühl überträgt sich auf seine Musik. Lässige Akustik-Songs mit atmosphärischen Melodien, bei denen man fast den Sonnenschein auf der Haut spüren kann. Erfrischend neue Töne, die neugierig machen auf mehr.

Matteo Capreolis EP „Kinder des Lichts“ erscheint an diesem Freitag. Am 27. September ist er mit seinem Elektro-Projekt „A Good Piece Of What“ Teil des DJ-Sets im Zwölfzehn. Einlass ist um 23 Uhr. Der Eintritt ist frei.