Turbinenherstellung bei MAN-Turbo Foto: dpa

Komplexe Maschinen made in Germany gelten als die besten Produkte weltweit. Dennoch bekommen die Hersteller Probleme.

Stuttgart/Frankfurt - Der deutsche Maschinenbau leidet immer stärker unter den Auswirkungen schwächelnder Weltmärkte und der Ukraine-Krise.

„Bei Standardmaschinen und Komponenten gibt es Bereiche, die so unter Feuer liegen, wie man das bisher nicht gekannt hat“, sagte Gerhard Hein, Leiter Wirtschaft und Statistik des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), unserer Zeitung. Mittlerweile wäre man „froh, 2014 die schwarze Null bei der Maschinenproduktion hinzubekommen“, sagte Hein. Erst Ende November hatte der VDW seine Produktionsprognose harsch gesenkt – von drei auf null Prozent. Zuvor hatte bereits der deutsche Maschinenbauverband VDMA seine Zielwerte nach unten angepasst.

Baden-Württemberg gilt als Stammland des deutschen Werkzeugmaschinenbaus. 2013 erwirtschaftete die Branche im Land mit Produkten wie Robotern, Fräsen und Bearbeitungszentren fast 7,9 Milliarden Euro Umsatz. Gut 40 Prozent der Betriebe sind hier angesiedelt, fast die Hälfte aller deutschen Beschäftigten arbeiten im Land.

Unter den Firmen gebe es eine „breite Verunsicherung im Russland- und Chinageschäft“, sagte Hein. Gleiches gelte für Firmen, deren Produkte Exportkontrollvorschriften unterlägen. Im ersten Halbjahr seien die Neuaufträge aus Russland um 40 Prozent eingebrochen. Ein Trend, der sich in den vergangenen Monaten fortgesetzt habe.

Eine Studie kommt zudem zum Schluss, dass die Preisverhandlungen von Großabnehmern mit Maschinenbauern immer härter werden. Um im Geschäft zu bleiben, müssen immer höhere Rabatte gewährt werden. Für die Mittelständler werde es „immer unangenehmer“, sagte Studien-Mitautor Hans-Andreas Fein den Stuttgarter Nachrichten.

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