Folker Baur von der Plieninger Leitungsgemeinschaft ist es gelungen, das VfB-Maskottchen Fritzle für den Markttag zu engagieren. Weitere Bilder von der Veranstaltung gibt es in unserer Fotostrecke. Foto: Alexandra Kratz

Der 30. Markttag zum Advent in Plieningen war ein voller Erfolg. Die Händler an den rund 70 Ständen konnten sich über mangelnden Zulauf nicht beklagen. Und zum runden Geburtstag der Veranstaltung kam auch ein grüner Stargast.

Plieningen - Für Anna Müller war es ein besonderer Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Vor 30 Jahren war sie selbst als Kind beim Markttag, heute ist sie mit ihrem Sohn Felix da. Damals vor 30 Jahren sei freilich alles noch etwas kleiner und beschaulicher gewesen, sagt die junge Mutter. Bei der ersten Veranstaltung gab es knapp 40 Teilnehmer. Am Samstag waren es rund 70 Stände.

Fair gehandelte Schokolade für Kinder aus Kenia

„30 Jahre Markttag zum Advent, das ist schon was“, sagte auch die Plieninger Bezirksvorsteherin Andrea Lindel. Mittlerweile sei so eine Veranstaltung mit einem gewaltigen bürokratischen Aufwand verbunden. Umso mehr freue sie sich, dass die Plieninger Leistungsgemeinschaft (PLG) den Weihnachtsmarkt dennoch Jahr für Jahr auf die Beine stelle. Lindel stand beim Markttag selbst stundenlang in der Kälte und verkaufte fair gehandelte Schokolade. Die süßen Leckereien mussten freilich vorfinanziert werden. Das hatte der Bezirksbeirat abgelehnt; mit der Begründung, er vergebe keine Darlehen. Doch die PLG sei eingesprungen und habe ohne Wenn und Aber die Vorfinanzierung übernommen, sagte Lindel. Die Schokolade gibt es nächstes Wochenende auch auf dem Weihnachtsmarkt in Birkach und anschließend in verschiedenen Geschäften. Der Gewinn wird für ein soziales Projekt der Sankt-Antonius-Gemeinde gespendet. Diese finanziert Schulstipendien für Kinder in Kenia.

Lindel lobte, dass beim Markttag zum Advent sowohl die örtlichen Fachgeschäfte als auch die Schulen, Kindergärten, Vereine und Gemeinden mitmachen. Das sei eine gute Mischung, sagte die Bezirksvorsteherin. Mit dabei war freilich auch wieder das Paracelus-Gymnasium. Die Abschlussklassen verkauften selbst gebackene Leckereien. „Das hat bei uns Tradition“, sagte Clara Buchholz. Die 17-Jährige war mit ihrer Freundin Mirela Vlasic auf der Filderhauptstraße unterwegs. Sie trugen ein Tablett, auf dem sie eine Auswahl ihrer Gutsle präsentierten und die Marktbesucher so zum Kauf animieren wollten.

Schüler backen für den Abiball

Die Schüler der Jahrgangsstufe II machen jedes Jahr beim Markttag zum Advent mit. Mit dem Gewinn finanzierten sich die Mädchen und Jungen ihren Abiball. Doch Tradition hin oder her, das Backen für den Weihnachtsmarkt sei letztlich eine freiwillige Sache. Niemand werde gezwungen. Und trotzdem habe jeder mitgemacht, erzählte die 17-jährige Mirela Vlasic und ergänzte: „Das gemeinsame Backen hat riesigen Spaß gemacht.“

Nicht nur bei den Schülern des Paracelsus-Gymnasiums liefen die Geschäfte gut. Auch die anderen Teilnehmer konnten sich über mangelnde Resonanz nicht beklagen. Besondere Attraktionen waren die kleine Dampfeisenbahn, das Kinderschminken und der Weihnachtsmann, der Schokoladenwürfel verschenkte. Doch sobald das VfB-Maskottchen Fritzle auftauchte, war selbst der Weihnachtsmann für viele der Kinder nur noch ein alter Herr im roten Mantel.