Während die Baustelle in der Ortsmitte große Fortschritte macht, tut sich beim Marktplatz direkt daneben noch recht wenig. Foto: Torsten Ströbele

Das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung möchte vor der Sommerpause neue Entwürfe präsentieren. Schon Ende 2014/Anfang 2015 möchte die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) die Großbaustelle im Zentrum des Bezirks beenden.

Botnang - Das hat man sich in Botnang etwas anders vorgestellt: Während das Projekt „Neue Ortsmitte“ voll im Zeitplan liegt, lässt die Umgestaltung des Marktplatzes weiter auf sich warten.

Schon Ende 2014/Anfang 2015 möchte die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) die Großbaustelle im Zentrum des Bezirks beenden. Unter anderem sollen dann 50 Mietwohnungen und eine Kita mit sieben Gruppen bezogen sowie ein Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von etwa 1000 Quadratmeter eröffnet werden. Darüber freut sich auch Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle, der seit seiner Amtseinführung 1999 auf die neue Ortsmitte wartet. Der Botnanger Schultes und der Bezirksbeirat hätten sich allerdings gewünscht, dass parallel zu den Bauarbeiten in der Ortsmitte auch der Marktplatz umgestaltet wird. Beide Projekte sollten quasi zeitgleich abgeschlossen werden. „Das wird wohl leider nicht mehr zu schaffen sein, schade“, sagt Stierle. Er habe alles getan, damit die Umgestaltung des Marktplatzes an Fahrt aufnehme. Aber seine Versuche waren anscheinend nicht von Erfolg gekrönt.

„Es gibt noch keine endgültigen Pläne“

Dabei ist ein Großteil der Vorarbeit schon geleistet, und auch die finanziellen Mittel hat der Gemeinderat bereits bewilligt. Im Rahmen der vergangenen Haushaltsberatungen haben die Stadträte rund 1,1 Millionen Euro für den Marktplatz zur Verfügung gestellt. Zudem hatten Mitarbeiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung schon 2012 anhand der Ergebnisse aus insgesamt drei Workshops erste Entwürfe zum neuen Botnanger Marktplatz ausgearbeitet.

Doch seitdem ist beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung nicht mehr viel passiert. „Es gibt noch keine endgültigen Pläne“, sagt Detlef Kron, der Leiter der Behörde. Das Geld für den Marktplatz liege beim Tiefbauamt. Er müsse erst einmal abfragen, aus welchem Topf nun die Mittel für die nächsten Entwürfe genommen werden können. Das wolle man aber schnell klären, damit drei Architekturbüros beauftragt werden können, um die Pläne aus den Workshops weiterzuentwickeln. „Das ist kein Hexenwerk. Die Ergebnisse sollen noch vor der Sommerpause vorliegen“, sagt Kron. Ein sportliches Ziel.

Sparen für den Marktplatz

Die Botnanger warten auf jeden Fall schon sehnsüchtig auf die Entwürfe – vor allem, weil an ihrem Workshopkonzept wohl teilweise grundlegende Veränderungen vorgenommen werden sollen. Laut Stadtverwaltung würde die Umgestaltung des Marktplatzes, so wie es die Teilnehmer der Workshops und auch der Bezirksbeirat fordern, rund 1,45 Millionen Euro kosten. Da nun nur 1,1 Millionen Euro zur Verfügung stehen, schlug die Verwaltung im Rahmen der Haushaltsberatungen vor, an dem sogenannten ebenerdigen Brunnen zu sparen, der als Wasserspiel vorgesehen war. Allein der Bau würde 160 000 Euro kosten. Zudem würden jährlich rund 10 000 Euro für den Betrieb und die Wartung anfallen. „Diese Mittel stehen im Budget für Brunnenunterhaltung nicht zur Verfügung“, hieß es in einer Vorlage an die Stadträte im Dezember vergangenen Jahres. Dort war auch zu lesen, dass maximal fünf der insgesamt 17 Bäume gefällt werden sollen. Dadurch könnte das Geld von zwölf Ersatzpflanzungen eingespart werden. Der Bezirksbeirat möchte aber eigentlich nur vier Bäume stehen lassen.