Tobias König,Ulli Storost,Manuela Crivellin und Carolin Stegner Foto: Dural

Es ist einiges nicht ganz optimal gelaufen für die Heumadener Teilnehmer beim Dämmer-Marathon in Mannheim am zurückliegenden Wochenende. Zum Schluss können die Sportler aber trotzdem eine positive Bilanz ziehen.

Heumaden - Es hätte seine Premiere über 42,195 Kilometer werden sollen. Seit Februar hatte sich Tobias König gemeinsam mit seiner Trainerin Manuela Crivellin vom TSV Heumaden intensiv auf den Marathon Mannheim Rhein-Neckar vorbereitet. 50 bis 60 Kilometer hatte das Duo in der Vorbereitung auf das Event wöchentlich im Laufschritt zurückgelegt – und war guten Mutes. Und dann das: Der Apotheker musste am Samstag wegen einer Erkältung kurzfristig seinen Start absagen. „Das war schon sehr ärgerlich“, sagte der Heumadener.

Spontan eingesprungen

König war nicht der Einzige, der aus dem ursprünglich gemeldeten Heumadener Läuferquintett nicht mit nach Mannheim gefahren ist. Auch Ulli Storost und Carolin Stegner, die für den Halbmarathon gemeldet hatten, mussten angeschlagen passen. Unter ihren Namen liefen spontan Manuela Bach (2:18,02 Stunden) und Christoph Schäfer (1:58,45 Stunden) mit. „Beide sind im Training, da war das kein Problem“, sagt Manuela Crivellin, die sich schließlich an der Seite von Tobias Gillmann, wie König ein Marathon-Neuling, auf die Strecke machte – zunächst allerdings etwas missmutig. „Am Start war es etwas chaotisch“, sagte die Italienerin, die – wenn sie nicht gerade läuft – schwimmt oder auf dem Rad sitzt. Die Sportbegeisterte nimmt auch an Triathlons teil und arbeitet im Berufsleben als Assistentin einer Geschäftsleitung.

Nicht nur, dass die Dixie-Klos gefehlt haben und bei der ersten Getränkestation Selbstbedienung bei den Läufern angesagt war, Crivellin und Gillmann standen zu allem Überfluss auch noch im falschen Startblock – oder aber die anderen Läufer um sie herum. „Es war einfach zu langsam“, sagte Manuela Crivellin. Fünf Kilometer habe es gedauert, ehe sie sich von der Masse loseisen konnten und ihren eigenen Rhythmus gefunden hatten. Dann aber sei der Lauf, der erst um 19 Uhr gestartet wurde, ein tolles Ereignis gewesen. An manchen Stellen seien extrem viele Zuschauer gestanden, die die Läufer – insgesamt waren mehr als 11 000 in verschiedenen Wertungsklassen auf der Strecke – lautstark angefeuert hätten. Auch der Empfang im Ziel sei toll gewesen.

Bis Kilometer 30 sind Manuela Crivellin und Tobias Gillmann Seite an Seite gelaufen. Dann hat die Heumadenerin, die 2010 in Madrid ihren ersten Marathon erfolgreich bewältigt hat, ein wenig auf die Tube gedrückt. Ihren Schützling hat sie einer Bekannten anvertraut, die sie zufällig auf der Strecke getroffen hatte. „Mir ging es gut, ich wollte noch ein bisschen schneller laufen“, sagte sie. Schließlich überquerte sie in persönlicher Bestzeit von 4:04,48 Stunden den Zielstrich, was Platz vier in der Altersklasse W50 bedeutete. „Damit bin ich natürlich zufrieden.“ Auf Platz drei fehlten ihr lediglich knapp zwei Minuten.

Ganz schnell neues Ziel gesucht

Und auch Tobias Gillmann (AK M40) durfte mit seiner Premierenzeit von 4:12,41 Stunden zufrieden sein. „Das ist sehr gut“, sagte Manuela Crivellin, die seit 2010 mehr als 15 Marathons absolviert hat. Der Dämmer-Marathon in Mannheim sei zwar aufgrund der späten Tageszeit ein besonderer, an jenen in Rom würde er aber nicht heranreichen. „In Rom läuft man wirklich an allen Sehenswürdigkeiten vorbei, die die Stadt zu bieten hat“, sagt Manuela Crivellin. Und in ihrem Lauftempo könne sie diese auch alle anschauen und genießen.

Beim nächsten Marathon der Heumadener soll auch Tobias König dabei sein. „Nachdem klar war, dass er in Mannheim nicht mitmachen kann, haben wir uns ganz schnell ein neues Ziel ausgesucht“, sagt seine Trainerin. Zur Auswahl stehen der Marathon im Oktober in München oder der einen Monat später in Florenz.