Martin van der Beek, Technischer Geschäftsführer des Unternehmens Mannheimer Rhein-Neckar Verkehr, äußert sich bei einer Pressekonferenz zu Vorwürfen eines ehemaligen Mitarbeiters, dass es in der Belegschaft immer wieder zu rechtsradikalen Äußerungen gekommen sei (Archivbild). Foto: dpa

Nach den Rassismus-Vorwürfen zieht das Mannheimer Verkehrsunternehmen RNV weitere Konsequenzen. Ein dritter Mitarbeiter wurde beurlaubt, darüber hinaus soll externe Unterstützung Klarheit bringen.

Mannheim - Nach den Rassismus-Vorwürfen hat das Mannheimer Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) einen dritten Mitarbeiter vom Dienst freigestellt. Das gaben die Verkehrsbetriebe am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt. „Seit Donnerstag liegt uns eine ausführliche Auswertung des belastenden Videomaterials vor“, sagte RNV-Geschäftsführer Martin in der Beek. Das Unternehmen habe die Handyaufnahmen, die Mitarbeiter bei rechtsextremen Gesten oder sexueller Nötigung zeigten, zuvor einer bild- und tontechnischen Aufarbeitung an einen externen Dienstleister übergeben.

„Das Material ist unerträglich“, sagte in der Beek. Es liefere zwar „wenig belastende Beweise“, aber Hinweise auf einen „noch größeren Täterkreis“. Zur weiteren Aufklärung habe das Unternehmen die Ombudsfrau und Mannheimer Rechtsanwältin Ruhan Karakul und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt. „Allein ist das nicht zu bewältigen.“ Außerdem plant der Verkehrsbetrieb, eine Hotline für Mitarbeiter und Kunden freizuschalten.

Dritter Mitarbeiter freigestellt

Infolge einer internen Untersuchung hatte RNV zuletzt mitgeteilt, zwei Mitarbeiter freigestellt zu haben. Es bestehe der Verdacht auf „teilweise erhebliches Fehlverhalten“, hieß es. Nun gebe es einen dritten Mitarbeiter, der freigestellt sei.

Rechtsanwältin Ruhan Karakul werde in ihrer Rolle als Ombudsfrau Interviews mit den Beteiligten führen und sämtliche bisherigen Vorgänge prüfen. „Es muss Konsequenzen geben in einem Unternehmen, damit sowas nicht wieder passiert“, sagte sie. Die Verkehrsbetriebe selbt planen, eine Hotline für Mitarbeiter und Kunden freizuschalten, um weitere Klarheit zu schaffen.

Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte frühere Kollegen mit versteckter Kamera bei rechtsextremen Gesten oder rassistischen Äußerungen gefilmt. Der Fall hatte vor wenigen Wochen für Aufsehen gesorgt, als Aufnahmen im Internet veröffentlicht wurden.