Wegen Handels mit Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro sind zwei Männer in Mannheim zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Foto: dpa

Bei einer Razzia in Ludwigshafen stellen Drogenfahnder Ende 2013 fast 150 Kilogramm Amphetamin sicher - eine der größten Mengen, die je in Deutschland beschlagnahmt wurde. Nun müssen die Drahtzieher für lange Zeit ins Gefängnis.

Mannheim - Im Mannheimer Prozess um den Handel mit Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro sind zwei Männer am Freitag zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Das Landgericht hat den 51 Jahre alten Hauptangeklagten wegen bandenmäßigen Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt. Sein 41 Jahre alter Komplize soll für insgesamt 11 Jahre und sechs Monate hinter Gitter. Die Angeklagten quittierten den Urteilsspruch immer wieder mit lächelnder Mine und Kopfschütteln.

Nach 54 Verhandlungstagen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sahen es die Richter als erwiesen an, dass beide Männer über angeworbene Kuriere Chemikalien in ein niederländisches Drogenlabor geschmuggelt haben. Das fertige Produkt wurde dann in Mannheim und Berlin verkauft. Unter anderem durch den Einsatz verdeckter Ermittler kam die Polizei den Angeklagten auf die Schliche. Die Männer standen seit September 2015 vor Gericht. Weil ein vorheriger Prozess ausgesetzt wurde, waren sie lange in Untersuchungshaft - zwei Jahre und sechs Monate mussten sie auf die Urteile warten.

Insgesamt soll die Drogenhändlerbande aus elf Männern bestanden haben. Der Einfachheit halber hatte das Gericht den Prozess aufgeteilt. Das Verfahren gegen die mutmaßlichen Haupttäter wurde abgetrennt und fand mit dem Urteilsspruch am Freitag sein Ende. Wie bei einem vorangegangenen Urteilsspruch in diesem Prozess, kritisierte der Vorsitzende Richter, Gerd Rachwitz, die Strategie der Verteidiger, die das Verfahren mit einer Vielzahl sachlich unbegründeter Anträge hätten „torpedieren“ wollen. Unter anderem hatten Verteidiger gemutmaßt, Ermittlungsbeamte hätten Beweise manipuliert. Dieser Vorwurf, so Rachwitz, habe sich als haltlos erwiesen.

Zwar hatte die Anklage für die Männer Haftstrafen von 14 Jahren und sechs Monate beziehungsweise von 13 Jahren und sechs Monaten gefordert. Aber der zuständige Oberstaatsanwalt zeigte sich dennoch mit dem Urteil zufrieden. Es sei auch nicht geplant, Rechtsmittel einzulegen. Der Rechtsanwalt des 51 Jahre alten Hauptangeklagten kündigte hingegen an, er wolle das Urteil anfechten. Die Rechtsanwältin des 41 Jahre alten Angeklagten wollte sich am Freitag indes noch nicht dazu äußern.