Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) und seine Frau Daniela Franz Foto: dpa

Mannheims neuer Oberbürgermeister ist der alte: 52 Prozent der Stimmen gehen an den Amtsinhaber Peter Kurz. Sein Herausforderer Rosenberger erhielt 44,9 Prozent.

Mannheim - Peter Kurz bleibt Oberbürgermeister von Mannheim. Der SPD-Politiker gewann am Sonntag im zweiten Anlauf die OB-Wahl in der drittgrößten Stadt Baden-Württembergs. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 28,7 Prozent einen Tiefstand. Amtsinhaber Kurz kam bei der Wahl am Sonntag auf 52 Prozent der Stimmen, wie Wahlleiter Christian Specht sagte. Herausforderer Peter Rosenberger erhielt 44,9 Prozent der Stimmen. Christian Sommer von der Satirepartei Die Partei wurde von 2,9 Prozent gewählt.

Der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid erklärte, mit Kurz stelle die SPD weiterhin in sechs der zwölf größten Städte Baden-Württembergs den Oberbürgermeister, die CDU hingegen keinen einzigen. „Die CDU koppelt sich immer mehr von den urbanen Milieus im Land ab“, sagte er.

CDU-Landeschef Thomas Strobl sagte, CDU-Kandidat Rosenberger habe den Amtsinhaber in der SPD-Hochburg Mannheim in einen zweiten Wahlgang gezwungen, und das sei mehr als nur ein Achtungserfolg. Rosenberger habe gezeigt: „Die CDU kann auch Großstadt“. Und was in Mannheim gelte, gelte erst recht für andere Großstädte.

Keine Stichwahl

Kurz hatte im ersten Wahlgang Mitte Juni die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Anders als in vielen anderen Städten kommt es in Mannheim im zweiten Wahlgang nicht zu einer Stichwahl. Stattdessen gewinnt die Wahl, wer die meisten Stimmen auf sich vereint.

Die Wahlbeteiligung lag im zweiten Wahlgang noch niedriger als bei der ersten Wahl Mitte Juni, als 30,7 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben hatten. Bei der OB-Wahl 2007 waren immerhin noch 36,6 Prozent der Stimmberechtigten wählen gegangen.

Kurz sagte, die niedrige Wahlbeteiligung gebe Anlass zur Sorge. Offenbar gebe es mehr soziologische als politische Ursachen dafür. Vielen Bürgern sei die Wahl nicht so wichtig und manchen auch zu kompliziert. Insbesondere bei jüngeren Wahlberechtigten sei das Interesse niedrig.

Man müsse sich Gedanken machen, wie mehr Menschen für den Gang zu den Urnen gewonnen werden könnten, betonte Kurz. Die Wahlberechtigung ab 16 Jahren sei ein Schritt in diese Richtung. Aber auch der Wahlvorgang selbst müsse erleichtert werden. Ganz in der Ferne könne hier auch die Wahl über das Internet stehen.