Im Briefkasten landeten die Briefe wohl, aber sie kamen nie beim Empfänger an. Foto: dpa

Ein 21-jähriger Briefausträger hat die Post nicht in die Briefkästen geworfen, sondern einfach im Wald abgelegt. Dafür hat er jetzt vor dem Amtsgericht Ludwigsburg seine Strafe bekommen.

Kornwestheim - Er war Mitarbeiter eines privaten Postunternehmens, hat seinen Job aber offenbar nicht sonderlich ernst genommen: Das Ludwigsburger Amtsgericht hat in dieser Woche einen jungen Mann aus Kornwestheim wegen eines Verstoßes gegen das Post- und Fernmeldegeheimnis verurteilt. Der 21-Jährige muss 300 Euro Geldstrafe zahlen und überdies 30 Sozialstunden abarbeiten. Er hatte gleich zu Prozessbeginn zugegeben, im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten 132 Postsendungen nicht an die Empfänger verteilt, sondern in einem Waldstück beim Naturpark West in Ludwigsburg entsorgt zu haben.

Der Mann war damals schnell aufgeflogen, wenige Tage nach dem Vorfall wurde er entlassen. Vor Gericht erklärte er, er sei in der stressigen Weihnachtszeit komplett überfordert gewesen und habe sich deshalb der Arbeit entledigt. Zum Tatzeitpunkt war der Kornwestheimer 20 Jahre alt, weshalb er nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde – andernfalls wäre die Strafe wohl deutlich höher ausgefallen. Der Mann ist wegen Leistungserschleichung und fahrlässiger Körperverletzung zwei Mal vorbestraft.